Liebe Leser und Freunde des Füllfederhalters!
Über die direkte Kontaktaufnahme auf meiner Seite hinaus werde ich häufig per E-Mail angeschrieben, sozusagen persönlich. Die Fragen beantworte ich dann auch so und mögliche, durchaus für einen Leserkreis interessanten Aspekte bleiben somit im Verborgenen.
Mancher Fragende möchte eine spezielle Tinte haben, Patronen verwenden, keinen Konverter ...
Patronenstandards: Viele Hersteller haben eigene Patronenstandards. Das ollte man wissen und beachten. Manche fremde Patronen passen so lala, aber es kann dann schon einmal die Patrone verrutschen oder es kann Probleme beim Tintenfluß geben. Wenn man also einen Lamy hat, dann braucht man Lamy Patronen, Waterman, Sheaffer, Sailor, Platinum, Pilot, Cross (um nur einige zu nennen) haben ihr eigenen Format. Man muß ansonsten per Nadel und Spritze die Patronen mit Fremdtinte nachfüllen. Sonst bleiben nur die Konverter. Warum auch nicht. Bitte auch beachten, wenn Füllhalter nicht mit einem Konverter funktionieren. Kommt auch vor.
Reinigung: Wenn Füller nicht austrocknen oder regelmäßig geschrieben werden, ist es weniger ein Problem, das Austrocknen. Bei klassischen wasserlöslichen, gering gesättigten Königsblauen lösen sich auch Verkrustungen leicht und hinterlassen keine Verfärbungen etc. Man muß es schon so sagen: Es gibt namhafte Tinten, die sehr wohl Konverter verfärben oder sich trotz Wasserlöslichkeit recht gut festsetzten. Bei Demonstratoren sieht man das gut. Also: Vorsicht. Und das Reinigen mit kalten Wasser alle 4-6 Wochen sollte schon drin sein. Auch da ist ein Konverter nützlich. Schwarze und rote Tinte ist prinzipiell auch bei Standardtinten kritischer. Bei den Eisengallustinten ist die MB Midnight Blue nach meinen Erfahrungen unproblematisch. Und dennoch: In einen Schlauchfüller würde ich nur einfache Tinten einfüllen, die ich sehr gut kenne. Bei einer Aurora blau oder Lamy blau oder Pelikan Königsblau (nur eine kleine Auswahl) passiert da einfach nichts. Obacht geben bei den wunderbaren und schön wasserlöslichen und unproblematischen Herbintinten: Diese Tinten ohne Konservierung müssen vorsichtig behandelt werden, dürfen nicht warm stehen und bitte keine Tinte zurück ins Glas tropfen lassen. Sie können auch schimmeln (dann stinken sie furchbar!).
Resistenz: Auch immer überlegen, ob eine Tinte resistenter sein sollte. Oder dokumentenecht. Reicht eine wasserlösliche Rot oer muß es mehr sein? Das sollte man gerade bei den Blauschwarzen und Schwarzen bedenken, wo es zahlreiche resistentere Tinten gibt. Es kann umgekehrt sinnvoll sein, in einem alten Füller vielleicht die leicht wasserlösliche Sheaffer Blauschwarz zu nehmen, die durchaus der MB MB ähnlich sieht.
Verfügbarkeit und Preis: Natürlich gibt es manche Tinten an jeder Ecke, manche ist teuer und schwer zu besorgen. Lohnt der Aufwand? Ja, in jedem Falle. Wer sich mit Tinten beschäftigt, wird meist feststellen dürfen, daß das ein unheimlich interessanter Teilbereich des Schreibens mit Füller ist. Ich benutze immer mehr verschiedene Farben. Da sind gerade die zahlreichen TWSBI mit ihren (teil-) transparenten Gehäusen sehr gut geeignet. Mancher quält sich mit einer Standardtinte herum und haßt die Schulfarbe, hat aber keine Ahnung, wie schön es sich mit einer leicht fließenden und farblich attraktiven Tinte schriebe. Und beachtet: Manche Füller brauchen DIE Tinte. Es ist auch mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung immer wieder überraschend, wie manche Tinten genau in einen bestimmten Halter gehören.
Das waren einige Gedanken und Hinweise zu diesem ewigen Thema. Ich hoffe, es konnte etwas Anregung bieten. Fragen und Kommentare gerne. Ich helfe gerne mit Rat und Tat.
Viele Grüße
Euer Thomas
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