Tintenvorstellung: J. Herbin 1670 Rouge Hematite
Lange habe ich mich um diese Tinte herumgedrückt. Es gibt sie seit 2010 und ist eine Jubiläumstinte in einem damals neuen 50-mL-Flacon. In der Zwischenzeit gibt es die Blue Océan und neu seit einigen Monaten die Stormy Grey (muß das unbedingt ein englischer Name sein?). Schön ist, daß Herbin auf die Nachfrage reagiert hatte und die Tinten standardmäßig anbietet (bei der Stormy Grey dürfte das auch so sein).
Die Besonderheit der Rouge Hematite (R. H.) ist es, daß neben der für Herbin verstärkten Farbsättigung Goldpigmente zugesetzt sind.
Maßgebend sind die Farbe des alten Herbin-Logis und die Siegelfarbe des königlichen Gerichtes.
Problematisch war bei der ursprünglichen Formel, daß die Tinte im Halter verklumpen und diesen schädigen konnte. Daher mein Vorbehalt.
In der Zwischenzeit wurde die Tinte revidiert, die Pigmentierung und der Goldgehalt reduziert. Einen unmittelbaren Vergleich mit der ursprünglichen Tinte habe ich derzeit nicht. Ich würde mich über Schriftbeispiele der Leser freuen.
Auf dem Scan sieht man leider nur die eigentliche Farbe, sogar recht gut. Der metallische grünliche Schein bleibt aber dabei verborgen. Der Grundton der Tinte ist ein "arterielles Blut" (als Arzt sei mir dieser Vergleich erlaubt) mit recht viel Strahlen und einem orangenen diskreten Unterton der strahlenden hell- bis mittelroten Grundfarbe. Ich würde sie als mittelgradig bis etwas höhergradig gesättigt bezeichnen mit gutem Fluß und schönem Shading ins Rotbraune.
Wie ich feststellen konnte, ist die Farbtimbrierung sehr stark abhängig von Halter selber. In einem Platinum F war es eine recht helle Tinte mit wenig Shading und einer gewissen Blässe. In diesem Pelikan M400 F hingegen kommen ihre Eigenschaften zur Geltung.
Man mag mir nachsehen, daß ich über Langzeiterfahrungen mit der R. H. nicht berichten kann. Ich werde bei Gelegenheit Ergänzungen machen.
Ich mag rote Tinten und diese eigenwillige und besondere Tinte braucht den passenden Halter, der ihre Eigenschaften zeigt. Vor dem Füllen habe ich das Gold aufgeschüttelt und konnte über den viel zu kleinen Hals den M400 aber gut füllen. Leider macht sich bei aller Schönheit des Glases Herbin nicht so viel Gedanken über ein funktionelles Tintenfaß. Das ist ja bei den Standardgläsern zu 30 mL leider ja auch nicht anders. Dennoch bleibt der Eindruck einer besonderen (Rot-) Tinte, der man wünscht. daß sie nun weniger Ärger macht. Ich würde aber in jedem Falle einen gut zu reinigenden Füllhalter bevorzugen und kann über die nach der Füllung doch recht deutlichen Anhaftungen auf der Feder hinwegsehen, weil das gefürchtete "Nib Creap" bei dieser Feder (und auch bei der Platinum-Feder) ausblieb.
Hier noch zum Abschluß die Charaktertabelle:
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Farbe: helles bis mittleres Rot mit orangenen Anteilen, grünlich metallischem Touch und rotbraunem
Shading
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Sättigung: mittelhoch bis hoch
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Fluß: gut bis sehr gut
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Schattierung: deutlich ausgeprägt
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Ausfasern: nein
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Durchbluten: nein
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Wasserfestigkeit: nein (Tinte verschmiert dabei erheblich)
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Federbenetzung nach Füllung: ausgeprägt
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"Nib Creap": nein
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Hersteller: J. Herbin, Frankreich
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Gebinde: 50 mL Glasflacon mit zu engem Hals (unpraktisch, aber schön)
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Verfügbarkeit: Internet-Handel
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Preis: um 12,95 bis 13,30 EUR (12/2014)
Quellen:
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