Eine Tinte aus der 7er-Serie, die mir der Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Die Tinte läuft in einem Lamy 2000 mit EF. Diese Feder hat einen engen Sweet Point und kann dann auch mal leicht kratzen. Mit dieser Tinte läuft die Feder wie auf Watte, ohne ihre Grundeigenschaften der Präzision und des sehr guten Tintenflusses zu verlieren. Das ist eine Klassefeder, die mir Herr Günther von Lamy selbst herausgesucht hatte. Well done, Sir.
Rote Tinten können sehr brillant sein, meist haben sie eher weniger Schattierung und nicht selten laufen hochgesättigte Rote breit, manchmal drücken sie auch kräftig durch.
De Atramentis hat Tinten mit überwiegend hoher Brillanz und meist sehr guter Sättigung. Manche laufen breit, manche drücken auch durch. Bei der Orientrot ist das nicht so. Bei der Rubinröt bekommt man mehr Sättigung, weniger Schattierung und dabei einen leicht breiteren Lauf. Damit kann man auch einen zu dünnen Fluß ausgleichen, z. B. gegenüber der Herbintinte Rouge Opéra. Man kann also auch mit den Tinten spielen, wenn man eine Feder auf diese Weise etwas modifizieren möchte.
Wesentliche Eigenschaften:
Auf gutem Papier ist die Tinte strahlend mit guter Festigkeit, dadurch entsteht ein klares Schriftbild mit geringem Signalcharakter. Auf den Scans kommt die Tinte wesentlich signalroter und ihr leichter Blaueinschlag verfliegt. Man kann sie durchaus mit der Rouge Opéra von Herbin vergleichen mit mehr Strahlkraft, aber auch weniger Shading und breiterem Lauf.
Zusammenfassende Beurteilung: Die Rubinrot von de Atramentis ist eine wasserlösliche Tinte, deren Hauptargumente der sehr gute Lauf und die hohe Strahlkraft bei insgesamt unaufdringlicher Farbtimbrierung sind. Die gefürchtete Klebrigkeit mancher Rottinten oder Verkrustungsneigung habe ich nicht gesehen.
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