Montblanc Ultra Black

Federbeschichtung löst sich ab.


"Guten Abend,

ich habe vor einiger Zeit endlich einen Ultra Black zu einem brauchbarem Preis erstehen können und nutze diesen täglich. Anfangs mit einer Standard Pelikan Tinte, inzwischen mit einer Diamine Moon Dust.
Seit kurzem scheint mir die Beschichtung an der Feder zu schwinden und ich frage mich was hierfür der Grund sein könnte. Vielleicht haben Sie da Erfahrung, bisher ist meine Suche online leider erfolglos geblieben.
Bilder so gut es eben geht anbei. 
Danke und beste Grüße aus Dinslaken

Marc"


Hallo Marc,

 

beim Sailor Pro Gear Imperial Black heißt es dazu:

"Sailor has begun including the following notice with all pens sold with the Black Ion-Plated nib: "Please note the 21k solid gold nib on this pen is specially ion-plated to give the unique color. Only Sailor inks should be used with this pen to avoid damage to the nib plating. Any damage to the nib caused by the use of other branded inks, will not be covered under the Sailor standard warranty."


Ich würde in meinen Sailor daher keine andere Tinte verwenden. Genauso wird es Montblanc sehen. Man sollte da nur die hauseigene Tinte verwenden, zumal Montblanc bei Garantieanfragen auch hin und wieder auf die verwendete Tinte abstellt.

Ich vermute, daß hier keine Garantieansprüche geltend gemacht werden können.

Die Beschichtung (Ruthenium; "Ion-plated" wie bei Sailor, was auch immer das heißt ...).

Jedenfalls hat sich die Beschichtung abgelöst, was für das teure Stück sehr unschön ist. Montblanc wird sicherlich nicht entgegenkommend sein, probieren kannst Du es, wenn Du möchtest.

Meist kommt dann ein Kostenvoranschlag, hier von mehreren hundert Euro mit einem Federtausch und vielleicht auch einem Hinweis auf die zu verwendende Tinte.

Wenn man sich mit aktuellen Montblanc-Schreibgeräten beschäftigt, sollte man sich darüber im klaren sein, daß es sich hier um eine Marke unter vielen handelt. Es gibt sicherlich Aspekte, die für einen Montblanc sprechen können. Design, Prestige und Besitzerstolz sind sicherlich bei MB wichtige Argumente, die zur entsprechenden Nachfrage sorgen.

Manches ist gut gemacht, teils auch an der Spitze der Qualität am Markt, aber nicht in jeder Hinsicht die Nr. 1. Es gibt immer viele gute Produkte.

Dennoch ist es ernüchternd, diese Feder zu sehen.

Bei einem mehrjährigen Sailor 1911 L Black Luster habe ich mit der entsprechenden Sailor-Tinte (allerdings von mir neu gekauft) keinerlei Schäden.

Daß hier keiner bei MB auf falsche Gedanken kommt. MB ist eine Luxusmarke, die sehr viel getan hat für die Wiedergeburt des klassischen Füllhalters. Und ein MB 149 ist sicherlich einer der Meisterwerke der Schreibgerätegeschichte. Bei meinen Exemplaren sind auch nach Jahrzehnten keine Abnutzungserscheinungen zu erkennen. Bei solchen Beschichtungen ist allerdings immer Vorsicht geboten, hier scheint es mehr Probleme zu geben als bei einer üblichen Platinierung mit Platin. Auch andere schwarze Beschichtungen je nach Ausführung machen auch eher Probleme. Der Warnhinweis von Sailor, auch ein Spitzenklasse-Hersteller, zeigt das ja sehr deutlich.

Ich würde raten, bei Montblanc interessehalber nachzufragen.

Ich bin übverzeugt, daß MB interessiert ist, Rückmeldungen der Kundschaft zu bekommen. Zumal wir uns hier in einer Preisklasse bewegen, in der ein Käufer eines Gebraucht-MB auch noch viele Jahre oder jahrzehntelang noch seine Freude haben sollte.

 

Vielleicht hat einer der Leser Erfahrungen mit diesem Problem.

 

Marc, danke für die Vorstellung dieses wirklich unschönen Problems.

 

Viele Grüße

Thomas


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Kommentare: 6
  • #1

    Uwe (Samstag, 29 Mai 2021 19:48)

    Hallo,

    die Diamine Moon Dust gehört ja zu den Shimmering Inks. Diese Tinten enthalten mikrofeine metallische Glanzpartikel. Angeblich enthalten diese Tinten lt. Diamine keine Säuren, aber man kann wohl davon ausgehen, dass hier Lösungsmittel zugesetzt werden, die das Verstopfen von Füllhaltern mit diesen Glanzpartikeln verhindern helfen. Da liegt es einfach nahe, dass auch Federn-Beschichtungen mindestens angegriffen werden.

    Ich würde solche Tinten niemals (!!!) in einem hochwertigen Füller benutzen (mit oder ohne beschichteter Feder)!

    Gruß
    Uwe

  • #2

    Pens and Freaks (Samstag, 29 Mai 2021 22:00)

    Danke, Uwe. Partikelhaltige Tinten, ursprünglich von J. Herbin lanciert, wurden im Verlauf auch von anderen Herstellern gebracht. Die wohl vorhandene Nachfrage hat mich immer überrascht. Schon die J. Herbin Rouge Hermatite brachte ungemein Ärger mit dem Tintenleiter. Auch die Blue Ocean wurde geändert und hat goldfarbene Partikel.
    Ich stimme Dir zu, Uwe. Im Lebtag nicht käme mir eine solche Tinte in einen Füllhalter. Ich persönlich wüßte auch nicht, wofür das gut sein sollte, zumal die Bestandteile sedimentieren

    Danke, Uwe, für den Hinweis. Bei der vorliegenden Feder ist ja alles zu spät.

    Ich würde aber immer nur Montblanc-Tinte bei diesen MB-Federn nehmen, um Ansprüche geltend machen zu können. Natürlich ist das auf den Erstkäufer und die Garantie bezogen.

    Viele Grüße Thomas

  • #3

    Mark (Freitag, 04 Juni 2021 14:23)

    Hallo,
    grundsätzlich würde ich Uwe zwar komplett zustimmen, aber solche Schäden an der Feder sollten durch die Moon Dust eigentlich eher nicht entstehen, zumal gerade Ruthenium meines Wissens auch unempfindlicher als andere (Edel-)Metalle sein sollte.
    Ich würde daher vermuten, dass ein Fehler bei der Herstellung unterlaufen ist, wobei eine Beschwerde bei Montblanc chancenlos sein dürfte, da eine fremde (und zudem noch potentiell problematische) Tinte verwendet wurde.
    Künftig exklusiv Montblanc Tinten zu verwenden sollte aber in jedem Fall erfolgen.

    Viele Grüße
    Mark

  • #4

    Pens and Freaks (Freitag, 04 Juni 2021 21:16)

    Ich bin nicht sicher, was das für eine Beschichtung ist. Von Ruthenium spricht MB nur bei den Akzenten. Bei Sailor wird da was von Nano gesprochen. Was auch immer das sein soll.
    Passieren kann ja nichts. Da fragt man einfach bei MB an, telefonisch oder schriftlich. Und dann weiß man es.
    Manchmal gibt es auch ein kleines Wunder und die helfen einem bei einem do teuren Stück auch als Zweitbenutzer. Man kann ja mal nett anfragen.

    Viele Grüße Thomas

  • #5

    Pens and Freaks (Montag, 06 Februar 2023 20:10)

    Mich würde interessieren, was aus dem Fall geworden ist.

    Thomas

  • #6

    Alexander (Montag, 04 März 2024 14:53)

    Guten Tag!
    Bei meinem LeGrand Ultra Black ist es das selbe Phänomen. In den ersten zwei Jahren (also der Garantiezeit) benutze ich ausschließlich MB-Tinten (also bei MB-Füllern). Ich hatte diesen lange nicht benutzt und habe dann die Korrosion der Beschichtung festgestellt. Ich bin also nicht mehr sicher, ob da vor dem Abblättern jemals andere Tinte als die von MB benutzt wurde - ich denke aber schon (Edelstein Mandarine habe ich öfter benutzt nach der Garantiezeit). Im MB-Shop wollte man von einem unentgeltlichen Federtausch nichts wissen und nun ist es mir egal (habe auch nur interessehalber nachgefragt und eine Gratis-Reparatur nicht erwartet). Witzigerweise stört es mich auch nicht besonders. Oben an dem Schraubsystem des Kolbens würde mich das Abblättern mehr stören. Andererseits ist es eben die normale Abnutzung.
    Der Füller sieht auch gut aus mit „normaler Goldfeder“. Mich kratzt es daher nicht.

    Zu der Diskussion mit den Shimmering-Tinten: Mit denen habe ich noch nie Probleme gehabt. Ich mag die Diamine-Shimmerning-Inks sehr gerne. Auch in teuren Füllern. Dass sich die Partikel sich am Boden absetzen ist doch kein Problem: dann schüttelt man das Fässchen halt vor dem Befüllen des Füllers/Konverters. Und während des Schreibens selber habe ich noch keine Unterschiede im Ausfluss dieser Partikel festgestellt.
    Cheers,
    Alexander