LAMY imporium

Der Persona ist zurück ...

... so möchte man sagen, als man den neuen imporium (klein geschrieben) erstmals gesehen hat. Er erschien 2017. Von 1990 bis 2005 gab es seinen Vorgänger mit dem Namen Persona. Damals ein Hochpreisfüller von teils über 500 DM in den 90ern. Ein Erfolg war er nie so richtig. Manchen war er zu teuer, manchen zu schwer und wiederum der Preis!

 

Jetzt ist er wieder da. Die Ringfeder hat er nicht mehr, sondern die Standard-Feder von Lamy schleichthin, natürlich aus 14K-Gold. 

Die Ringfeder des Persona hatte auch Probleme gemacht und war teils abgefallen. Die jetzige Feder, die es auch z. B. im Studio Pd gibt, ist bewährt und wird funktionieren. Sie ist auch recht schön, bicolor mit Teilrhodinierung. Die schwarzen Modelle hingeben haben eine schwarze Teilbeschichtung. Die Feder wirkt nicht so harmonisch integriert wie beim Persona. Aber es ist schon O. K.

Designelemente sind die Längsrillen des Corpus, die Querrillen am Griffstück und die glatte Kappe. Das macht das Design abwechslungsreicher. Allerdings ist das Modell mit der Titan-PVD-Beschichtung gerade an der Kappe auch empfindlich auf Fingerabdrücke. Ein Poliertuch liegt daher in der für Lamy-Verhältnisse recht opulenten Verpackung. Von mir aus hätte aber auch eine kleine Pappe-Schachtel gereicht. 

Ein Päckchen Lamy-Patronen blau und ein Booklet über den imporium (gut gemacht) und normalerweise ein Konverter liegen bei. Bei mir hat er gefehlt, wird aber nachgeliefert. Es passt der schwarze Z27. 

So sieht der Füllhalter geöffnet aus. Recht schön, würde ich sagen. Die nach Lamy-Angaben sehr hochwertige Beschichtung des Metall-Körpers soll sehr langlebig und unempfindlich sein. Die Kappe wird geschraubt und hält sicher. In der Kappe befindet sich ein schwarzer Kunststoffeinsatz, so dass die 2 2/3 Umdrehungen recht geschmeidig laufen. Lama hat immense Erfahrungen mit seinen Werkstoffen und man darf hoffen, dass die eigentlich problematische Kombination Metall und Kunststoff dauerhaft funktioniert. Der Gewindeansatz beim Zuschrauben der Kappe funktioniert recht gut, ein klein bisschen hakelig kann es aber sein. Das könnte noch besser funktioneren, der Gewindegang ist auch recht lang. Aber die Kappe geht nicht auf, ein wichtiger Punkt für einen Business Pen. Und das kann der imporium durchaus sein.

Der platinbeschichtete (galvaniserte) hochglänzende Clip liegt in einer Mulde und ist fremdgefedert. Er öffnet weit, wie man auf dem folgenden Bild sieht. Links oben ist LAMY eingraviert. Der neue Clip ist wesentlich funkioneller als die Ausführung im Persona. Damals musste man den Clip vorschieben, um ihn benutzen zu können. Sonst war er, so wie jetzt auch, plan an der Kappe. Der neue Clip wackelt auch nicht und kontrastiert sehr gut die matte Titanbeschichtung.

Lamy kombiniert gerne edle mit "unedlen" Materialien. Kunststoffeinsatz an Griffstückende und eingesteckte Lamy-Patrone (sitzt fest, ist aber etwas wackelig in der Führung) und Metallgewinde am Corpus. Das funktiert aber wiederum sicher gut. Das Griffstück sitzt fest. Eine wichtige Sache. Beim Duofold, der da wesentlich hochwertiger ausgeführt ist, löst sich hingegen das Griffstück gerne beim Losschrauben der Kappe. 

Der hintere Corpusabschluss hat ein hochglänzender (mutmaßlich platiniertes) "Medaillon"-Einsatz. Es ist die Brücke zum platinierten Clip. Das von Mario Bellini wiederum gestaltete Schreibgerät kombiniert somit in durchaus sehr überzeugender Weise matt mit hochglänzend.

300 dpi
300 dpi

Und hier noch eine Schreibprobe. Der imporium hat eine EF-Feder, die nicht so fein schreibt wie eine japanische F. Aber sie ist auch deutlich dünner als die Pelikan-Goldfedern. Ihre Charakteristika sind sofortiges sicheres Anschreiben, sehr leichtes und saftiges Schreiben mit hervorragender Abstimmung von Feder und Tintenleiter, hier auch kein Kratzen (was ich von diesem Federtyp durchaus kenne). Keine Elastizität. Mit sehr leichtem Druck gleitet die Feder wunderbar. Die sehr trockene Lamy blau ist dabei sehr saftig, trocknet bekanntermaßen hellblau und wirkt daher blutärmer als es sein müßte. Am imporium liegt es nicht. Eingesetzt wurde eine mitgelieferte Patrone, die mit 1,5 mL Volumen wirklich businesstauglich ist. 

 

Hier noch die Dimensionen und Gewichte:

Gewicht geschlossen (auf 2 g genau) und gefüllt mit Patrone: 44 g

Ohne Kappe: 32 g

Länge geschlossen: 14,2 cm

Offen: 12,3 cm

Aufgesteckt: ca. 16,8 cm

Corpus-Durchmesser: 12,2 mm

Griffstückdurchmesser: 9-11,3 mm


Zusammenfassende Beurteilung:

Lamy hat ein neues Spitzenmodell. Mit der Persona hatte man es in den 90ern bereits recht erfolglos probiert. Das Design wirkt nach dem Remake in Form des imporium stimmig und nicht verstaubt. Ich finde, der imporium hat seinen eigenen Charakter und die verschiedenen Varianten in Schwarz, Titan matt und neu als LX in Silber haben ihren eigenen Stil. Die Kappe sollte nicht aufgesteckt werden, dann wird der imporium sehr lang, aber möglich ist es, auch wenn die Kappe dann sehr knapp aufsitzt. Das Handling ist trotz des Gewichts recht gut und die Feder schreibt sehr gut. Das Füllsystem ist bekanntermaßen genauso langweilig wie praktisch. Es ist für diesen Füllhaltertyp eigentlich optimal. Die Machart ist prinzipiell sehr hochwertig und wird dem doch recht stolzen Preis von EUR 325 (VP) 1/2019 gerecht. Die Kunststoffteile dürften dauerhaft sein, die Kombination Metall auf Kunststoff bei den Gewinden ist aber nicht immer so dauerhaft, wie man das gerne hätte. Die Kappenverschraubung hätte noch etwas "weicher" und weniger hakelig sein können. Immerhin sitzt sie fest, auch wenn die Umdrehungszahl ein bisschen hoch ist. Man hätte sich vielleicht einen neu konstuierten Verschlussmechanismus (siehe dazu auch den Bajonettverschluss bei Visconti) überlegen können. In der Gesamtschau ein attraktives Modell, das mir heute mehr gefällt als der Vorgängertyp in den 90ern. Gut gemacht, Lamy.

 

Viele Grüße

Euer Thomas


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Kommentare: 17
  • #1

    Gregor (Freitag, 25 Januar 2019 18:59)

    Guter Überblick! Danke, Thomas.

    Bestimmt ein toller Füller, aber ehrlich gesagt kommt mir der UVP etwas überspannt vor.
    just my 2 cents...

    Gruß von der Küste
    Gregor

  • #2

    Pens and Freaks (Freitag, 25 Januar 2019 20:50)

    Danke, Gregor. Das ist ein höherpreisiger Designfüller des deutschen Marktführers. Man kann den imporium recht einfach ansehen und ausprobieren. Das kommt sicher Interessenten entgegen. Wer ein Meisterstück will, wird sich für ihn nicht interessieren.
    Solche Schreibgeräte werden für den Gebrauch gekauft. Der Lamy-Service ist kompetent, schnell und kulant.
    Der imporium ist im Schreibverhalten und wahrscheinlich in der Konstruktion überzeugend. Am Design werden sich auch heutzutage die Geister scheiden.
    Der konstruktive Aufwand muss recht erheblich sein. Schon beim Persona hat Lamy damals recht hoch gepokert.
    So teuer im Vergleich zur Konkurrenz ist das heute auch nicht. Man bekommt den imporium aber im qualifizierten Handel durchaus für fast 100€ weniger. Und dann sieht das ganz anders aus. In diese Preisklasse stoßen manche Hersteller mit Stahlfedern bereits vor.

    Viele Grüße Thomas

  • #3

    Robbes (Samstag, 26 Januar 2019 14:45)

    Zunächst ein recht herzliches Dankeschön für die wunderbar informative Internetseite und die guten Beiträge.

    Lamys Spitzenmodell Lamy Imporium konnte mich im Fachhandel aus zwei Gründen nicht überzeugen:

    1) So dankenswert eine Wiederauflage auch ist, als aktuelles Spitzenmodell finde ich es deplaziert, weil es Lamy ohne Mut und Innovationskraft zeigt. Lamy hat da eine Chance vertan.

    Design-Höhepunkt des Persona war die Feder, auf die hier aber verzichtet wurde zugunsten der bewährten Lamy-Standardfeder. Das sehe ich als einen klaren Ausdruck von Kostenbewußtsein und betriebswirtschaftlichem Denken an. Effizient ist diese Feder natürlich, absolut alltagstauglich sowieso und schreibt als Goldfeder ganz wunderbar. Dennoch: Darf man von Lamy an dieser stelle nicht etwas Neues erwarten?
    Klar, die Entwicklung kostet Geld und es ist ein Risiko damit am Markt nicht auf die positive Resonanz zu stoßen. Also läßt man es besser sein. Schade. Vielleicht wird Innovation auch nicht so sehr von den Kunden geschätzt. Viele kreative Unternehmen hatten keinen Erfolg, weil die Kunden Konstanz wünschen. Das Montblanc und Pelikan-Design hat einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Die Kunden schätzen es, wenn ihr Gegenüber erkennt, wofür sie ihr vieles Geld ausgegeben haben.

    2) Das Kunststoff-Gewinde hat mich beim Entschrauben erschüttert. Es bildet doch einen krassen Gegensatz zum ansonsten hochwertigen Material, passt so gar nicht zum Preis und zur Marktplatzierung dieses Füllers. Ein Bajonett-Verschluß wie Waterman es im Exception eingebaut hat, das wäre doch etwas gewesen.

    Thomas, es fällt auf, daß Waterman eine eher untergeordnete Rolle auf Deiner Seite spielt. Keine Beiträge zum Carène, Exception und zum Klassiker Man 100/200. Warum?

    Beste Grüße
    Robbes

  • #4

    Pens and Freaks (Samstag, 26 Januar 2019 15:29)

    Hallo Robbes,
    vielen Dank für Deinen Kommentar. Auch beim dialog 3 hätte man sich eine andere Feder gewünscht. Entscheidend wird sein, ob die Kombi Kunststoff und Metall dauerhaft wäre. Nach dem accent gab es mit Ausnahme des dialog 3 keine Designbesonderheiten mehr. Mir gefällt der imporium trotzdem gut.

    Waterman spielt ähnlich wie Parker seit dem Verkauf an Rubbermaid innovativ und qualitativ nicht mehr eine besondere Rolle, meist gar keine mehr. Ältere Serien sind dennoch am Markt erfolgreich wie der Expert.

    Die Man 100/200 sind historische Modelle, die hochwertig waren. Aktuell habe ich keinen. Der Exception ist preislich sehr hoch angesetzt. Einen Carene gabe ich, finde ihn aber wenig überzeugend.

    Die hier vorgestellten Modelle sind ganz überwiegend meine eigenen. Das macht gegenüber Händlermodellen eine objektive Berichterstattung leichter.

    Da ich als Kardiologe einen entsprechenden Beruf habe, steht mir oft nicht einmal genügend Zeit zur Verfügung für die Modelle, die ich gerne vorstellen würde.

    Gerne stelle ich aber Leserbeiträge hier ein. Wenn Du einen Man vorstellen möchtest, Carene etc. Sehr gerne.

    Viele Grüße
    Thomas


  • #5

    Robbes (Samstag, 26 Januar 2019 21:33)

    Hallo Thomas,
    es ist keine Kleinigkeit, einen gelungenen Bericht zu schreiben, wie Du sie uns auf Deiner Seite bietest.
    Nochmals der dafür gebührende Dank !

    Einen Waterman Man 200 (Allianz-Sonderedition) und einen Exception Night & Day mit grauen Stresemannstreifen in Standardgröße - also nicht den "Slim" - habe ich gerade erst erworben. Es wäre verfrüht, gleich einen Bericht darüber verfassen zu wollen. Vielen Dank aber für den charmanten Vorschlag, es gleich auf Deiner Seite zu tun.
    Es sei jedoch so viel verraten: Bisher bin ich von beiden Schreibern mehr als angetan, sowohl von der Gestaltung als auch vom Schreibverhalten. Das mutige Design des Exception ist besonders erfreulich, ist es doch zugleich auch konservativ-klassisch. Ein schöner Widerspruch über den sich zu gegebener Zeit schreiben ließe ...

    Beste Grüße
    Robbes

  • #6

    Pens and Freaks (Montag, 29 April 2019 22:33)

    Nachtrag: nach zweiwöchiger Nichtbenutzung einwandfreies Anschreiben und keine Verdunstung der Tinte

  • #7

    Alfred (Montag, 15 Juli 2019 18:18)

    Hallo:

    Besaß eigentlich der Persona auch schon "den" Lamy Tintenleiter (trotz oberflächlich anderer Feder)? Bestehen diesbezüglich oder sonstwie Unterschiede in der Schreibqualitaet dieser zwei Grossen?
    Dass allein die Rundfeder des Persona vs Standardfeder des imporium ein zumindest anderes SchreibGEFUEHL gewähren sollte, erscheint wenigstens plausibel.
    Jedoch geht der imporium ja als der offizielle Nachfolger des Persona durch: also womöglich sind auch hier, was mehr das Innenleben anbetrifft, die Gemeinsamkeiten im Quervergleich der Modelle recht entschieden vorhanden?
    Diesmal bin ich sehr sehr gespannt.


    Viele kollegiale Grüße,

    Alfred

  • #8

    Alfred (Montag, 15 Juli 2019 18:21)

    ...und übrigens:
    Danke!!!!

  • #9

    PAF (Dienstag, 16 Juli 2019 22:10)

    Hallo Alfred, ich habe aktuell keinen Persona. Meine Erfahrungen mit ihm sind 20 Jahre alt. Der Tintenleiter ist am Ende zum Griffstück hin etwas voluminöser, um die Ringfeder zu fixieren. Im vorderen, Federspitzen-nahen Bereich erscheint er mir vergleichbar zu sein. Ich erwarte, dass in der Konstruktion dieser einfache Tintenleiter (gegenüber dem Lamy 2000) letztlich ähnlich ist. Im Tintenfluss erwarte ich Vergleichbares. Die Ringfeder war absolut rigide, die heutige hat ja durch ihre freien Federschenkel und das Material ein bisschen Elastizität gerade gegenüber den entsprechenden Stahlfedern. Der Federschliff war meiner Erinnerung nach nicht anders.
    Das Innenleben des Persona: Daran erinnere ich mich nicht mehr. Wird aber vielleicht ähnlich gewesen sein mit viel Plastik unter der edlen "Haube" ...

    Der Charakter des Persona war eigenständig. Das kann das neue Modell nicht so aufweisen. Allerdings sollen die Ringfedern auch mal abgefallen sein. So ganz ausgereift war die Konstruktion wohl nicht. Insgesamt war der Persona als Spitzenfüller von Lamy eher eine Enttäuschung für Lamy. Er war auch recht teuer und das Design war (und ist) sehr eigenwillig.
    Heute gefällt er mir gut, nur die Kappenverschraubung mit dem billig erscheinenden weichen Kunststoff-Inlay-Gewinde in der Kappe gegen das Metallgewinde am Corpus ist nicht überzeugend.
    Bisher hat mir Lamy auf meinen Hinweis hin nicht geantwortet. Vielleicht kommt noch ´was. Vielleicht tut man sich aber mit der Antwort auch schwer. Mal sehen ...

    Ich mag den etwas schrulligen imporium schon, damals hatte Lamy seine klare Linie irgendwie verloren. So ein bisschen geschmackloses Achtziger-Design. Die heutigen modernen Serien hingegen sind nur noch langweilig dagegen. Wenn ich mir den Aion ansehe, grausig.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #10

    Alfred (Sonntag, 12 Mai 2024 18:54)

    Hallo in die Runde!

    Sie rufen da den Lamy Aion auf den Plan. Der ganze Witz ist nun, dass ja ausgerechnet dieser Füller mit um die 50 Euro Preis ganz im Unterschied zum edelklassigen Imporium bereits ein Vollmetall-Gewinde aufweist. Man kann ja am Aion wahrlich vieles kritisieren, aber darin ist er überlegen und gut.

    Es blutet einem als Füllerliebhaber und Design-Gourmet das Herz, solche Konstruktion ansehen zu müssen, die da billig, unfertig und wie mit der heißen Nadel gestrickt wirkt. Alles, was man will, nur eben nicht wertgemäss. Und der Imporium könnte ruhig im Preis noch erheblich weiter absinken, und es änderte doch nichts daran.

    Gruss

    Alfred.

  • #11

    Pens and Freaks (Sonntag, 12 Mai 2024 21:35)

    Hallo Alfred. Bastelarbeiten gab es bei Lamy ja schon immer. Das sieht man an manchen Konstruktionen, Materialien und in der Haltbarkeit.
    Oberflächen beim cp1, Studio, der Kappenschluß beim 2000, die Mechanik z. B. beim tri-Pen.
    Die Kugelschreiber- und Rollerball-Minen. Problematisch. Eine kleine Auswahl.

    Man wird sehen, was Mitsubishi da verändern wird.

    Ich benutze Lamy-Produkte jeden Tag und sie haben teils auch sehr praktische Eigenschaften.

    Es bleibt spannend.

    Der imporium hat keine Chance.

  • #12

    Alfred (Donnerstag, 16 Mai 2024 13:24)

    Hallo!

    "Der imporium hat keine Chance."

    Dürfte ich fragen, wie das gemeint ist? Auf dem Markt? In der persönlichen Betrachtung für Sie selbst weiterhin?

    Übrigens hatte ich schon mit dem Eintritt Rösners ins Lamy-Unternehmen den starken Verdacht, dass hier ein Abstieg auf Raten für selbiges angestoßen worden sein könne. Es geht einfach immer mehr der Kern der Marke verloren, wenn so immer mehr losgelöst vom familiären Geist, der sie beseelte, ausmachte und trug.
    Das ist ein automatischer Prozess und erst mal unabhängig von der Frage, wer wann wo genau welchen Fehler gemacht hat in der Unternehmensführung.
    Gott lass mich hierin irren! Doch ich glaube, wenn es nicht gar zu arg mit Mitsubishi kommt, können wir uns schon verhältnismässig glücklich schätzen.

    Mit Grüßen,
    Alfred.

  • #13

    Pens and Freaks (Donnerstag, 16 Mai 2024 19:15)

    Hallo Alfred,
    was aus Lamy unter Mitsubishi wird, wird sich zeigen.
    Zum imporium: Eingefallen ist Lamy nichts, man hat den Persona in vereinfachter Version reaktiviert. Standard-Feder und einfacher Clip.
    Unangemessene Kappenkonstruktion mit wackeliger Verschraubung und Gewinde Metall gegen einfachstem Plastik in der Kappe.
    Da muß man sehr bewußt ansetzen und aufschrauben.
    Ich nenne das Bastelarbeit.

    So ein Produkt hat somit keine große Käuferschicht zu erwarten, selbst wenn die Oberfläche robust sein dürfte.

    Viele Grüße Thomas

  • #14

    Alfred (Freitag, 17 Mai 2024 12:44)

    Erst einmal danke für die Beantwortung meiner Frage.
    In der Tat legt all das ein mangelhaftes Zeugnis für den imporium ab.
    Da fragt man sich schon, warum man an der einen Stelle kein grosses Risiko auf sich genommen hat (bei der rationalistischen Federwahl,...), wenn man es dann von der anderen Seite so unkalkuliert-offensiv gegen die Wand fährt.
    Wieviel durchdachter wirkt doch gerade ein Lamy 2000 dagegen, mag der auch seinen eigenen Schwachpunkt haben. Aber selbst diese "Bastelarbeit" verströmt hier einen gewissen Charme und ist nicht so lieblos gemacht, bin ich versucht zu sagen ( die Rede ist natürlich vom Kappensitz). Und dabei kann man als Nutzer im Gebrauch allerdings wenig falsch machen, und erhält eine trotz allem in aller Regel bombensichere Abdichtung.


    Grüssend, Alfred.

  • #15

    Alfred (Freitag, 17 Mai 2024 14:43)

    (*Bombensichere Abdichtung* meint vor allem die enorme Austrocknungsresistenz. Die Kappe kann mit den Jahren schon etwas lockerer werden ohne abzufallen, worüber hier Klarheit besteht. Aber welcher Halter - die kappenlosen ausgenommen - hat das nicht?)

  • #16

    Mark (Montag, 20 Mai 2024 14:54)

    Ich denke, Mitsubishi wird Lamy als Marke weiterlaufen lassen und die bestehenden Modelle (vor allem Safari und 2000) solange in der aktuellen Form weiterlaufen lassen, wie sich dies lohnt. Innovationen oder größere Investitionen sollte man nicht erwarten.
    Widersprechen würde ich im Hinblick auf Rösner wollen (Beitrag #12 von Alfred). Unter ihm lief es eigentlich ausgezeichnet und der Abstieg setzte erst mit seinem Abgang und dem extrem schlechten Management danach ein. So gesehen war das Problem eher, dass man den familiären Geist nicht von den handelnden Personen trennen konnte.

  • #17

    Pens and Freaks (Montag, 20 Mai 2024 15:00)

    Danke, Mark. Ich hatte auch von Kontroversen zwischen Rösner und wahrscheinlich der Familie gehört.
    Ich hatte am Telefon bei Rösner vor vielen Jahren einen ausgesprochen kompetenten Eindruck.

    Ein Management aus verdienten Mitarbeitern ist manchmal nicht das Richtige.

    Meine Insider-Kenntnisse kann ich selber nicht bewerten. Was da entscheidend war, weiß ich nicht.

    Ob da finanzielle Belange oder Geld und Sorglosigkeit durch den Verkauf vorrangig waren?

    Alles andere ist Spekulation.

    Viele Grüße Thomas