Lamy 2000 Vierfarbkugelschreiber

Zum Geburtstag im Jahre 1994 schenkte mir meine damalige Freundin und spätere Ehefrau zwei Schreibgeräte. Sie hatte sich schon arrangiert mit meinem bereits bestehendem Fimmel für Füllfederhalter. Irgendwann muß ich einmal über den Lamy 2000 gesprochen haben.

Gerne schlug ich damals das Buch "Schreibgeräte sammeln" von Dietmar Geyer auf, das Anfang der 90er aktuell war. Darin fand man auch Werbeanzeigen und Beschreibungen dieser bis heute besonderen Schreibgeräteserie.

Wie dem auch sei, sie schenkte mir in diesem Jahr nicht nur eine Tochter. Sie schenkte mir auch einen Lamy 2000 Füllfederhalter mit einer OB-Feder, und zudem auch einen Vierfarbkugelschreiber dieser Serie.

Das Schönste am L2000 ist es ja, daß jedes Exemplar eine eigene Geschichte erzählt. Je nach Benutzung sieht jeder anders aus. Er wird mit der Zeit glänzender, holzartiger, aber doch individuell. Wenn ein Kollege mir einmal spaßeshalber seinen Vierfarb-L2000 mit meinem mixt, dann kann ich meinen sofort identifizieren. Beim 4-Farb kommt ja noch hinzu, daß die Mechanik bei jedem Exemplar sich ein bißchen anders anfühlt oder anhört.


In der Zwischenzeit habe ich ihn am Schreibtisch, er geht nicht mehr außer Haus. Viele Jahre habe ich ihn auch in den Urlaub nach Florida mitgenommen und damit, so erinnere ich mich gerade jetzt, meinen ersten Mietwagenvertrag in Miami am Flughafen unterschrieben mit der schwarzen Mine.

Die M21-Minen sind klein, aber recht beständig. Die grüne Lamy-Mine hält mitunter ein Jahrzehnt, die Farbe benutzt man üblicherweise nicht so oft. Die Qualität der Originalminen ist gut, sie schreiben farbstark, brauchen manchmal beim Anschreiben einen kurzen Stupser, die Mechanik selbst ist sehr zuverlässig. Man dreht den Halter mit der Farbe zu sich, dazu muß man ihn senkrecht halten, und die Mechanik sorgt für die richtige Farbe, wenn man den Knopf eindrückt. Die Minen wackeln beim Schreiben kaum

Der bekannte fremdgefederte Edelstahlclip ist unverwüstlich wie das gesamte Schreibgerät. Traditionell, so möchte ich sagen, wackelt der Clip deutlich mehr in der Horizontalen als bei den anderen Schreibsystemen des L2000. Das stört eigentlich nur am Anfang.

Bei manchen Exemplaren dreht sich auch mal das Vorderteil ab, bei meinem ersten ist das so. Bei meinem aktuell tagtäglich eingesetzten Modell hingegen nicht.

Wenn man ihn dreht, klackert das im Oberteil eingelassene Gewicht zur Steuerung der Mechanik fröhlich vor sich hin.


Dadurch daß er insbesondere am vorderen Ende dicker ist, das ist den vier kleine Minen geschuldet, liegt er für mich viel besser in der Hand als der normale Kugelschreiber. Etwas anders ist es beim Lamy 2000 in Grenadill-Holz. Dieser Kugelschreiber hat eine andere Haptik.


Zusammenfassung:

Der Lamy 2000 als 4-Farbkugelschreiber ist ein sehr nützliches und langlebiges Schreibgerät. Bestens konstruiert und eigentlich unzerstörbar unter normalen Bedingungen, ist das Design unverändert außergewöhnlich und modern, die Konstruktion und das Material  einschließlich der Minen vorbildlich. Mangels echter Alternativen ist er auch nahezu konkurrenzlos (es gibt praktisch nur noch Lamy 4-F-Kugelschreiber).

Für mich ist ein solcher Schreiber mit den vier Farben zum Notieren und Hervorheben im Alltag sehr wichtig.

Daher muß ich gestehen, daß für mich dieses Schreibsystem sehr nützlich ist.

Da ich auch noch Persönliches mit dem Lamy 4-Farb verbinde, ist das für mich eine runde Sache.


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Kommentare: 2
  • #1

    Gregor (Sonntag, 05 September 2021 21:02)

    Moin Thomas,
    ja, den Lamy 4F habe ich auch. Der einzige Kugelschreiber, den ich zur Hand nehme. Gute Haptik und äußerst funktionell. Allerdings begeistern die M21 Minen mich nicht so sehr wegen ihres etwas störrischen Anschreibeverhaltens, fast wie bei einer Feder mit 'baby bottom'.
    Der Kuli ergänzt mit einem Lamy 2000 Füller und dem ausgezeichneten Druckbleistift 2000 ein Dreifachetui. Dieses Trio nehme ich immer gerne zur Hand.

    Gruß von der Küste
    Gregor

  • #2

    Pens and Freaks (Sonntag, 05 September 2021 23:27)

    Danke, Gregor. Einen DBS 0,7 mm habe ich auch. Ja, sehr gut.
    Ich bin aber hier der Freund des rotring 700 mit 0,5 und 0,7.
    Der 4F ist ein sehr praktischer Stift. Die Alternativ-Minen von Schneider, die ich früher probiert hatte, schrieben nicht so gut. Die aktuelle Blau ist sehr brilliant in der Farbe.

    Viele Grüße Thomas