Hongdian M2 Black Forest Mini

Army Green (EF)

Darf man einen solchen chinesischen Füllhalter kaufen?


Ein Kurzbericht

 

Der M2 sieht in seiner Grundkonzeption durchaus einem Kaweco Sport ähnlich. Im Design ist er aber doch anders. So kann man hier von einer gewissen Inspiration im wahren Sinne sprechen.

 

Bei einem bekannten Versender kostet der M2 unter 20 Euro. Die Feder gibt es in EF, F und M. Es ist eine grauschwarz beschichtete Edelstahlfeder mit einer durchaus schönen Stempelung. Der Corpus besteht aus Aluminium und wird in verschiedenen Beschichtungsfarben angeboten,

 

10,5 cm ist die Länge geschlossenund 10 cm offen. Man kann (oder soll?) die Kappe aufstecken, ich tue es aber nicht. Schon darin widerspricht der kurze Halter dann seinem eigentlichen Konzept. Bei den Kaweco Sport aus Metall ist ja das auch der Pferdefuß: aufstecken und vielleicht zerkratzen oder eben nicht.

 

Das Design ist harmonisch und das Material wirkt sehr hochwertig. Auch der Clip wirkt solide und hat eine feste und doch flexible Verspannung.

 

Die mit der Hand zu greifende Solidität führt dennoch nicht zu einem Übergewicht. 25 g geschlossen und 13 g ohne Kappe (gefüllt) sind es. Ein Handschmeichler sagt man doch üblicherweise.

 

Die Feder hat die gewisse Härte und Redseligkeit, wie sie beschichtete Federn haben und der Fluß ist mittelgrasig. Ein weiteres Exemplar habe ich aber nicht zur Verfügung.  


Ein Fazit

 

Interessant und vielleicht auch nachjdenkenswert sind die Fortschritte (nicht nur) von Schreibgeräten aus chinesischer Produktion. Der Preis ist über allen Zweifeln erhaben und Lamy täte gut daran, sich an dieser Produktqualität zu orientieren. Ich sage das mit einer gewissen Bitterkeit.

 

Da das Design sich vom gefühlten Original doch abhebt und die Leistung sehr stimmig ist, ist das allemal einen Versuch wert. Ob man ein solches Design von funktioneller Seite wirklich gebrauchen kann ohne Kunststoffinneneinsatz, um Kratzer zu verhindern, das stellt sich bei Kaweo genauso wie hier. 

 

Die Federn sind erstaunlich gut geworden und man kann ein solches Schreibgerät durchaus mögen. Für mich persönlich ist das Konzept "Kaweco Sport" oder ähnliche trotz aller Robustheit der Metalloberflächen immer fraglich, die Kunststoffe sind hier von Vorteil, lassen sich die Kappen doch schadlos aufstecken Das ist ja auch der ursprüngliche Gedanke bei der Konstruktion solcher Halter, daß sie mit aufgesteckter Kappe zu einem vollwertigen Füllhalter reifen.

 

Es folgen einige Fotos. Ich hoffe, es hat euch wieder gefallen.

 

Viele Grüße

Euer Thomas

und die Pens and Freaks



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Kommentare: 4
  • #1

    Alfred (Dienstag, 10 September 2024 18:12)

    Diese possierlichen kleinen Halter haben sicherlich ihre Berechtigung im.gesamten Füllhalter-Portfolio. Mir persönlich ist ein Pelikan M200 bereits zu sehr eingeschrumpft. Und das Aufstecken der Kappe beim Schreiben sorgt ja auch immer für eine veränderte Haptik.

    Ich glaube, irgendein Hersteller hat vor langer langer Zeit mal einen winzigen Puppenhaus-Halter auf
    den Markt gebracht, der tatsächlich schreibt, um somit das eigene Können zu demonstrieren.
    Da kann man in Allgemeinheit dann wirklich sagen: "Der Halter,er schreibt, aber ich nicht mit dem Halter..."
    (Was sollte es,auch bei dem mickrigen Tintenvorrat gross werden. Wie gesagt, dies absolute Mini-Exemplar erfüllt wieder eine andere Funktion, kaum zu vergleichen von daher mit dem Hongdian & Co).

    Mit ganz herzlichen Grüßen

    Alfred

  • #2

    Pens and Freaks (Dienstag, 10 September 2024 22:54)

    Danke, Alfred, für Deinen Kommentar. Mir war wichtig zu zeigen, daß chinesische Anbieter das für 20€ schaffen. Das Original liegt preislich ganz woanders.

    Solche Schreibgeräte setzen das Aufsetzen der Kappe voraus. Das ist bei Beschichtungen problematisch, außer es gibt eine Kunststoff-Innenkappe.

    Ich selber habe im Handling auch meine Favoriten. Es sind immer diese Halter, die wie selbstverständlich als verlängerte Hand mühelos ihre Bahn ziehen.

    Das ist in Zahlen nicht immer zu messen. Es hängt von der Schaftlänge, von Gewicht und Balance ab, aber auch vom Griffstück und auch der Federgestaltung. Schließlich muß die Feder bei geringem Druck mit flüssigem Strich laufen, ohne jemals auszusetzen.

    Ich werde es euch einmal an einem Beispiel zeigen. Das ist ein ewig „underrated“ pen, den es seit Jahrzehnten gibt und den man häufig nicht auf der Rechnung hatte.

    Viele Grüße Thomas

  • #3

    Uwe (Mittwoch, 11 September 2024 17:53)

    Ah, da bin ich total gespannt auf das Beispiel und dem „underrated“ pen! ;-)

    Gruß Uwe

  • #4

    Alfred (Mittwoch, 11 September 2024 20:09)

    Ja, gespannt der grossen Enthüllung entgegenfiebernd lässt mich das auch sein.
    Falls es jemanden interessiert, für mögliche weitere Vertiefung dieses Kapitels: Meine Recherchen brachten hervor, dass es sich bei
    dem oben erwähnten Sondermodell um den Waterman
    Doll Pen handelt.

    Gruss Alfred.