Cross Peerless 125 Obsidian Black Lacquer

"Der Unvergleichliche"

Cross bezeichnet den Peerless (dt. unvergleichlich) als ihren besten Füllfederhalter. Der erste Peerless war 1889 auf den Markt gekommen und man feiere zudem den 1935 entstandenen Century. Wie dem auch sei, es ist der stattlichste Cross. Und man hat hier wirklich nicht gekleckert. Cross ist die letzte der großen amerikanischen Schreibgerätehersteller und wurde durch Silberhülsen für Bleistifte berühmt. Die Füllhalter kamen erst sehr spät, ich glaube es war erst Anfang der 80er, dass man einen Century-Füllhalter brachte, der Townsend, die zweite bekannte Linie, stammt aus Mitte der 90er. Dass es in der Zwischenzeit noch viele Serien unterschiedlicher Preisklassen gab, kann man kaum auseinanderhalten. Sie kamen und gingen.

 

Der Peerless macht Schluß mit der Vorstellung, ein Cross-Füllhalter sei zu schmächtig und habe keine gute Performance, bei aller Robustheit und Langlebigkeit. Das ist ja bei den Century, Century II und Townsend ja ohne Frage so.

Eine typische gelb-schwarze Cross-Verpackung aus Pappe, nicht Aussergewöhnliches, aber auch nicht peinlich. Man fragt sich schon, warum so wenige Hersteller praktische Verpackungen haben mit einem Etui, das man wirklich gebrauchen kann. Auch sind die Verpackungen zu groß. Natürlich gibt es auch fantasievolle und/oder hochwertige Boxen, wie sie gerade italienische oder engliche Firmen zeigen.

Ein typischer Cross. Die Kappe mit ihrem guten eigengefederten Clip. Die Akzente sind aus Platin, der Metallhalter ist lackiert. Für Cross nicht typisch: die fest schließende und das Austrocknen verhindernde Schraubkappe. Wunderschön: "Cross" auf dem Clip und "Cross Peerless 125" auf dem Corpus mit schwarzer Lackierung

Hochwertiges Kunststoff-Griffstück mit Metallansatz und Gewinde. Das Metallende des Corpus läuft mit seinem Kunststoffgewinde in das Metallgewinde des Griffstückes und schließt beim Festdrehen mit dem Kunststoffteil ab. Ein bisschen kompliziert zu beschreiben, bedeutet aber auch absolut festen Sitz.

Einzigartig: der eingefasste Swarowski-Kristall. Er ist eingelassen und so geschützt.

Das Highlight: die Sailor-Feder in 18K, rhodiniert in F, M und B (hier F)

Kontrast und dennoch passend zum Gesamtcharakter, das platinierte Corpus-Ende


Zusammenfassende Beurteilung:

Mit dem Peerless 125, der schon einige Jahre auf dem Markt ist, hat Cross ohne Frage ein sehr hochwertiges, in Design und Charakter typisches und in allen Eigenschaften ein Spitzenprodukt vorgestellt. Neben anderen Ausführungen erscheint mir diese Variante gerade auch als "Business-Pen" sehr geeignet. Geschlossen 48, offen 28 g, ausreichend dimensioniert für verschiedene Schreiber, besteht an der technischen und praktischen Ausführung keine Beanstandung.

 

Wo auch immer er hergestellt wird (Cross hat man übel genommen, die Produktion vor einigen Jahren nach China verlegt zu haben), er ist ein wirklich tadelloses Produkt, das man in dieser Konsequenz diesem Urahn der amerikanischen Schreibgeräte-industrie nicht so ohne Weiteres zugetraut hätte. So ganz glücklich war man mit den Federn bislang nicht unbedingt, sie sollen von Pelikan stammen (man weiss es aber nicht sicher).

 

Beim Peerless 125 finden Sailor-Federn Verwendung. Und damit spielt man in einer ganz anderen Klasse. Diese F ist wirklich fein und nicht klumpig breit wie beim Townsend mit seiner 18K-Feder. Sie schreibt absolut markant und hat einen genau richtigen Tintenfluss in allen Ebenen. Zugegeben, Sailor-Federn schreiben ein bisschen wie ein Bleistift und auch diese Feder ist rigide. Wer solche Federn hingegen so wie ich mag, der könnte höchstens kritisieren, dass man eine begrenzte Federauswahl anbietet. Für die Cross-Kunden dürfte das aber passen, man könnte auch eine zugekaufte Sailor-Feder mit einer anderen Breite verwenden. Aber ich denke, alleine schon diese Spreizung mit einer wirklich feinen Feder beginnend ist schon in Ordnung.

 

Die Kappe sitzt nicht so fest, muss aber bei den Dimensionen sicherlich nicht aufgesteckt werden. Die Innengewinde von Kappe und Corpus scheinen aus einem harten Kunststoff zu sein, so dass Corpus und Kappe jeweils absolut fest sitzen.

 

Der Peerless 125 ist in meinen Augen ein großer Wurf und ein in allen Belangen herausragendes Pridukt, das preislich auf einem sehr akzeptablen Niveau liegt. Zudem bietet Cross nach wie vor eine Lifetime Guarantee an. Was will man mehr?

 

Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen.

 

Viele Grüße

Euer Thomas Baier und die Pens and Freaks

 

P. S.: Mitteilungen, Kommentare, eigene Erfahrungen sind sehr willkommen für mich und alle Leser!

Aus technischen Gründen heute einmal ein Foto.
Aus technischen Gründen heute einmal ein Foto.

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Kommentare: 2
  • #1

    Uwe Steinmann (Samstag, 25 Juli 2020 16:56)

    Hallo Thomas,

    immer schade, wenn es zu einem guten Bericht keine Kommentare gibt. Zu diesem interessanten Füller wollte ich schreiben, vor allem wegen der verwendeten Sailor-Federn, von denen ich ja ein großer Fan bin! Ich war aber ambivalent wegen des Designs des Füllers und schreibe deshalb erst jetzt, nachdem ich den Füller „in echt“ begutachten konnte.

    Ja, der Füller macht einen hochwertigen Eindruck. Und die Sailor-Feder schreibt, wie man es von einer Sailor erwartet: klasse! Das Design der Feder ist schlicht, voll rhodiniert und in 18K – etwas anders als die Federn bei den Sailor-Stiften. Es ist eben dem Peerless angepasst, tut der Qualität aber keinen Abbruch. Die Feder ist klar –wie du es ja auch schreibst– das Highlight des Füllers! Eine sehr gute Entscheidung von Cross!

    Der Korpus macht einen sehr soliden und technisch hochwertigen Eindruck. Die Lifetime-Garantie spricht für sich. Das Design allerdings macht mich etwas „ratlos“. Ich werde das Gefühl nicht los, die Dimensionen stimmen irgendwie nicht – die Kappe wirkt irgendwie zu groß, was durch den „Knick“ im Clip noch verstärkt wird. Und der Swarowski im Kappen-Ende, na ja! Ich finde „Brillis“ an Füllern und Uhren –sagen wir es mal so– komisch.

    Aber Design ist ja bekanntlich Geschmackssache! Jedem das Seine! Ich fand es gut, den Peerless mal begutachten zu dürfen. Er hat seine Qualitäten, aber kaufen würde ich ihn (wegen des Designs) nicht.

    Gruß
    Uwe

  • #2

    Pens and Freaks (Samstag, 25 Juli 2020 20:57)

    Danke, Uwe. Wir und ich freuen uns immer über die Kommentare. Sie machen den Bericht erst rund. Ich danke Dir für Deine Einschätzung. Ich kann das gut verstehen. Mir hingegen gefällt der Entwurf aus einem Guß mit der karrikaturartigen Zuspitzung von Cross-Elementen. Aber nur in der schwarzen Ausführung. Die Federn wiederum katapultieren ihn definitiv zur First Class. Cross in überragender Fertigung und Sailor mit dem großen Feder-Know-how. Das ist eine Option. Ähnlich wie beim Parker Duofold Centennial müssen es nicht immer Visconti oder von Interessensgruppen gehypte Marken sein, die in Frage kommen, solche Produkte sind interessant und eine Überlegung wert. Unterhaltungswert haben solche Berichte für Fans und Freaks ohnehin.

    Viele Grüße Thomas