"Rosa (Sonntag, 11 Dezember 2022 17:32)
Bin schon ganz gespannt ob du dir den neuen Decade von Platinum aus 2022 zulegst und die neue Feder testest? Hier der Link dazu:
https://www.platinum-pen.co.jp/common/img/pdf/decade_special_page(english).pdf
Habe leider noch keinen Shop gefunden der ihn verkauft.
Eine allgemeine Frage zu den Century-Modellen aus 2011-2018: Sind diese auch für Vielschreiber geeignet? Ich bereite mich auf einen Klausurenmarathon vor, der 7 Tage am Stück geht und jeweils 5
Stunden unter Zeitdruck geschrieben wird (jeweils ca 20 Seiten Schreibarbeit).
Ich habe mich eigentlich wegen der Slip&Seal Kappe schon auf die Platinum Century festgelegt, da ich mit Pigmenttinte arbeiten möchte, die Wasser standhält. Damit beim postalischen Versand
zum Prüfungsamt kein Regen einen Strich durch die Rechnung machen kann (oder Tränen? ;-) ). Kann man also auch "schnell" mit diesen Füllern schreiben?
Ein Füller soll es bleiben, da ich mit Kugelschreibern verkrampfe, bzw einfach zu fest aufdrücke weil sie mich im Schreibfluss zu sehr bremsen. Eine Sehnenscheidenentzündung oder auch nur
Schmerzen vor diesen wichtigen Klausuren möchte ich unbedingt vermeiden. Deswegen auch gerne eine Tintenempfehlung die das Schnellschreiben unterstützt und nicht zu trocken ist. Gerne
Empfehlungen für nicht wasserfeste und wasserfeste Tinten.
Ich finde die Farbe Sapphire Blue von Diamine z.B. toll oder von Pilot Iroshizuku asa-gao. Wären die geeignet?
Und: In diesem Beitrag schreibst du, dass die transparenten Modelle Chartres blue (2013) und bourgogne (2012) vom Oberflächenmaterial her im Vergleich zu dem schwarzen 2011er Modell anders sind:
"Der Transparente sieht gediegen aus und ist in der Oberflächenhärte dem schwarzen Modell überlegen."
1. Auf der Website BigPen.eu steht bei den 3 Modellen jeweils "Made of Resin" (Harz), ist also nur die Zusammensetzung anders oder inwiefern unterscheidet sich das Material zwischen dem Schwarzen
und den Transparenten?
2. Wenn du "gediegen" und "überlegen" sagst, meinst du damit dass die Transparenten sich "weicher" vorne am Griffstück anfühlen?
3. Welchen von den Modellen von 2011 - 2018 würdest du mir am ehesten empfehlen?
Entschuldige die vielen Fragen und den langen Text! Es ist ganz schön viel Arbeit wenn man sich richtig informieren möchte und deine Seite hat es mir sehr viel leichter gemacht. Schade dass
Fachhändler überhaupt keine Ahnung oder nur sehr oberflächliche Ahnung haben und das wahrscheinlich nicht einmal selbstverschuldet, denn die Hersteller geizen in den Info-Katalogen auch extrem
mit Informationen zu ihren Tinten und Füllfederhaltern. Es lässt sich in den Produktbeschreibungen kaum etwas herausfinden und wenn doch, sind die Informationen nicht verlässlich und eigentlich
schlicht falsch: wie etwa die Bewerbung von Graf von Faber Castell Tinten mit "wasserfest" - von wegen, habe es ausprobiert in mehreren Farben"
Hallo Rosa,
vielen Dank für den Kommentar. Ich habe aufgrund der Fragen einen neuen Beitrag aufgemacht.
Ich habe einige Fragen beantworten können. Ansonsten einfach nochmals nachfragen.Interessant sind bei den Century auf jeden Fall die Federbreiten! Und: Jede schreibt etwas anders. Das ist aber bei Pilot oder Sailor, die prinzipiell genauso in Frage kommen, auch nicht anders, besonders bei Sailor. Wenn man eine für sich optimale Sailor-Feder gefunden hat, halte ich sie für mit am besten.
Die besten Federn sind aber immer bei historischen Füllern zu finden. Es empfiehlt sich der Besuch bei einer Pen Show.
Und die besten Füllhalter nach meiner Überzeugung nenneich hier natürlich nicht. Sonst sind sie alle weg! ;)
Viele Grüße
Thomas
Siegfried (Samstag, 17 Dezember 2022 15:16)
Hallo Rosa, leider weiß ich nicht, welche Tinte dort abgefüllt ist. Genau den von Dir beschriebenen Effekt beim Einsatz des Tintenkillers kenne ich nur von Pelikan 4001 Blau-Schwarz. Diese Tinte habe ich in der Vergangenheit zum Unterschreiben verwendet. Im Tintenglas bildet sich ein Bodensatz, wenn man diese Tinte länger lagert. Zur Iroshizuku Tinte kann ich mich nicht äußern. Ich habe sie nicht in Benutzung, da sie mir bei meinen Verbrauchsmengen zu teuer ist. Zuletzt habe ich 300ml Gebinde (Rheita) und 1-Liter Flaschen (Pelikan, Geha) erworben. Diese zu verbrauchen, stellt schon eine gewisse Herausforderung dar. Solche Mengen sollte man als Vielschreiber in Glasflaschen mit dichtem Verschluss aufbewahren. Bei Plastikflaschen verflüchtigen sich Tinteninhaltsstoffe mit der Zeit durch die Kunststoffhülle hindurch, so wie man es auch von Tintenpatronen her kennt, die man im Schrank vergessen hat. Die Patronen mit roter Tinte können auch schon mal völlig leer sein, wenn man sie benötigt. Der Patronenverschluss mag dabei auch noch eine Rolle spielen. Heutzutage füllt Pelikan die 1-Liter Menge in Kunststoffflaschen ab. Pelikan teilte mir mit, dass der Tinte dort auch das widerfährt wie in der Patrone.
Zum Kauf Deines Wunschfüllers beglückwünsche ich Dich. Es empfiehlt sich aber, Füller und Tinte rechtzeitig vor den Klausuren zu erproben, damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt. Ein schöner Füller sollte eigentlich auch für einen positiven Gedankenfluss aufs Papier sorgen. Viel Erfolg damit beim Klausurenmarathon! Hier noch ein letzter Ratschlag: Orientiere Dich an den konkreten Fragestellungen. Wenn man alles aufs Papier bringt, was zum Thema im Kopf ist, wird das nicht unbedingt honoriert.
Viele Grüße Siegfried
Pens and Freaks (Samstag, 17 Dezember 2022 14:40)
So jetzt kommt der richtige Kommentar.
Die mitgelieferte Tinte ist die Blue-Black, die es auch im Faß gibt. Ich kenne sie seit vielen Jahren. Obwohl der Hersteller es nicht so schreibt und eher verwirrt, ist es eine vorzügliche Eisengallus-Tinte.
Wer einen 3776 Century hat, hat dann meistens mehrere nach einiger Zeit.
Da der 3776 sehr häufig gekauft wird für feines Schreiben, ist die Blue-Black dafür meist optimal.
Früher oder später landen viele bei der UEF.
Die Asa-gao mag ich sehr, die Tinte läuft etwas breiter.
Viele Grüße
Pens and Freaks (Samstag, 17 Dezember 2022 14:27)
Erratum. Mein Kommentar bezieht sich nicht auf den Platinum!
Ich werde den Kommentar noch löschen.
Pens and Freaks (Freitag, 16 Dezember 2022 16:21)
Danke, Rosa, für die Info zur Bezugsquelle.
Früher war es Pelikan-Tinte. Das ist heute nicht mehr so.
In einem Cross kann man alle Tinten verwenden, allerdings: Der Kappenvwrschluß ist oft nicht so gut. Die Tinten neigen zum Verdunsten! Beim Peerless ist das so.
Viele Grüße Thomas
RosaG (Freitag, 16 Dezember 2022 15:48)
Hallo Siegfried, sehr interessant den kleinen Einblick in die Bewegungsgründe der großen Hersteller. So sind wir Verbraucher dann doch oft selbst schuld. Andererseits- woher soll man das wissen, wenn der Hersteller einen darüber nicht informiert?
Mein Century ist angekommen- an dieser Stelle kann ich die Website BigPen.eu wärmstens empfehlen, habe den Füller sehr günstig bekommen für unglaubliche 121€. Kam schon nach 2 Tagen an! Obwohl der Versand aus dem Ausland erfolgte.
Wisst ihr, welche Art von Tinte genau in der mitgelieferten Patrone ist? Ich habe einen Tintenkiller Test gemacht, allerdings kann ich hier im Kommentar kein Bild hochladen. Jedenfalls ist die Tinte blau und mit dem Tintenkiller geht das blau komplett weg und man erkennt den Schriftzug noch leicht gräulich. Pigment, eisengallus, dokumentenecht oder normal?
Ich habe den Code auf der Tinte gegoogelt, kam leider nichts heraus und in der Beschreibung steht auch nicht was das für eine Tinte ist.
Wenn ich die dokumentenechte Fabercastell Tinte dazu vergleiche bleibt diese im Tintenkillertest aber komplett stehen.
Sobald ich den Konverter habe möchte ich die Iroshizuku Asa Gao Tinte einfüllen. Ist eine Reinigung nur mit Wasser ausreichend?
Siegfried (Mittwoch, 14 Dezember 2022 19:19)
Guten Abend Thomas, guten Abend RG!
Ich bevorzuge auch die historischen Federn. Für mich sind sie um Klassen besser als die neuen Federn. Nicht alles Neue ist, wie ich finde, besser! Pelikan hat mir z.B. mitgeteilt, dass die neuen Federn für Kugelschreiberbenutzer ausgelegt sein müssten, also hart eingestellt, weil die Kugelschreiberbenutzer erfahrungsgemäß die weichen bzw. flexiblen Federn (Aggregate mit diesen Federn) nach kurzer Zeit kaputtdrücken würden. Die Reklamationsfälle, die eigentlich keine sind, hätten zu stark zugenommen. Darauf habe man reagieren müssen. Über andere Hersteller kann ich mich nicht auslassen, weil mir die Erfahrung fehlt. Einer meiner alten Füller, ein Global Juwel, ist mit einer 14ct/585 Degussa I ausgestattet. Die Feder stammt entweder noch aus den 30er Jahren oder aus dem 15kg-Nachkriegsrestbestand der Degussa, also aus den 50er Jahren. Im Krieg durften keine Goldfedern verbaut werden. Diese Feder liebe ich. Neue Federn reizen mich persönlich überhaupt nicht.
Viele Grüße Siegfried
Pens and Friends (Dienstag, 13 Dezember 2022 21:04)
Hallo Rosa, ich selber ziehe die Teiltransparenten vor. Sie sehen schöner aus als der Schwarze und man kann auch rhodinierte Akzente bekommen. Alles Geschmackssache!
Konverter mitbestellen!
Alte und neue Füllhalter haben spezielle Vor- und Nachteile.
Viele Grüße Thomas
RG (Dienstag, 13 Dezember 2022 19:40)
Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!
Man könnte doch meinen, dass die neuen Füllfederhalter durch ständige Weiterentwicklung besser sind als historische Füller oder?
Eine Nachfrage zu dem Material: Also macht es, wenn ich heute einen (neuen) Century egal welcher Farbe (schwarz, weiß, transparent-blau, transparent-rot ect.) keinen Unterschied in der Härte der Materials? Mir geht es da gar nicht um sichtbare Kratzer sondern eher um ein angenehmes Gefühl beim Halten.