Waterman´s Taperite
Der Waterman Taperite wurde von Waterman U. S. A. entwickelt als Herausforderer des Parker "51", der ab 1941 von den USA aus den Markt für sich einnahm. Metallkappe als Steckkappe, neue Kunststoffe, verdeckte Feder mit neuem Schliff, Tintenleiter mit Ausgleichslamellen und ein modernes Füllsystem waren die Argumente für diesen Halter. Daß er ursprünglich für eine schnelltrocknende Tinte entwickelt worden war, verlor im Verlauf an Bedeutung.
Die großen Amerikaner zogen nach und Waterman brachte 1945 den Taperite heraus. Neben dem 5th Avenue von Eversharp war die der bekannteste Alternative zum "51".
Waterman versuchte, die Meriten eines Waterman mit moderner Form zu kombinieren, was durchaus gelang und erfolgreich war. Man blieb beim exzellenten Celluloid, entwickelte eine ähnliche gute Kappenbefestigung und warb mit der freistehenderen Feder, die wie eine richtige Füllhalterfeder schreiben würde und auch elastisch sei. Natürlich blieb man beim Tintensack und Hebelfüller, der sich so bewährt hatte, aber in den 40ern als rückständig angesehen wurde.
Mein Taperite stammt aus England und hat eine vergoldete Steckkappe im Gegensatz zur Celluloid-Kappe mit sehr breiter vergoldeter Metallbinde ("Citation"). Die feine bis mittelbreite Feder ist in der Tat teilelastisch und schreibt sich wie eine richtige Füllhalterfeder und weniger wie ein Nagel. Die Feder läßt sich auch einfacher führen. Beim "51" sind gerade feinere Federn nicht so einfach zu führen und teils auch kratzig geschliffen, teils aber auch laufen sie exzellent.
Wie dem auch sein, der Parker "51" war zu seinen Glanzzeiten in den 40ern und 50ern "world´2 most wanted pen" und an den Taperite erinnert man sich nicht mehr so. 1954 gingen dann bei Waterman U. S. A. die Lichter endgültig aus.
Der Taperite steht für die letzten Waterman-Jahre mit dem Versuch, nochmals auf den Zug aufzuspringen. Die konservative gute Bauweise (teils soll man das Griffstück aber nicht mehr vom Corpus bekommen ...) und das sehr gute Schreibverhalten waren über 7 Jahrzehnte ein Garant für zufriedene Kunden gewesen. Als die beiden Großen Parker und Sheaffer ab den 20ern moderne Formen und Materialien und verbesserte Füllsysteme brachten, wurde es für die schwerfällige und konservative Firma aus New York immer schwerer, sich zu bewähren. Der Kugelschreiber war dann, wie für viele andere Marken, dann der endgültige Todesstoß.
Bilder folgen.
Viele Grüße
Thomas
2.10.2014 nach Revision der teilabgebrochenen Punktspitze: wunderbares Erbebnis, danke John.
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