Pelikan 400NN
Einer der ganz Großen
heute möchte ich Euch eine andere Betrachtung einstellen, die eines ganz Großen der Füllfederhalter, dazu recht preiswert, zumindest im klassischen grüngestreiften Anzug.
Einleitung: Manchmal wird man gefragt. Sag mal, die Füller sind heute so teuer und Du rätst ja immer, gerade einen alten Füller auszuprobieren. Dann brauchst Du kaum einen aktuellen mehr anzuschauen. Aber der Preis?
Dann fällt mir sehr gerne der Pelikan 400NN ein.
Rückbesinnung: Der Pelikan 400 kam 1950 auf den Markt in der Optik, wie wir ihn bis 1997 kannten. Der Zeitgeist tendierte zur Zigarrenform, die Sheaffer Anfang der 20er im Balance erstmalig vorgestellt hatte. Schon beim Rappen und Ibis, dann abe 1952 beim 140er und später auch beim 120er hatte man die Zigarrenform gewählt. Für den Export gab es den 300 ab 1953.
Was lag also näher, als den 400 entsprechend umzugestalten. Über das sogenannte "formverbesserte" Modell 400N 1955-56 wurde dann in Frühjahr 1956 der 400NN als sogeannte "Endform" erstmalig erwähnt. Bis zur endgültigen Einstellung der Reihe 1965 blieben die 400NN in ihren Farbvarianten und die Luxusmodelle 500NN, 520NN, 600NN und 700NN bis 1963 im Programm.
Technisch sind die verschiedenen Modelle, so auch die 400, 400N und 400NN identisch und besitzen die prinzipiell identischen Bauteile, sehen wir mal von Umgestaltungen des Federaufschrift in der Anfangszeit ab.
Wesentliche Eigenschaften des 400NN:
Vorteile:
Celluloid-Halter mit sehr hoher Widerstandsfähigkeit und mit geringen Einschränkungen sehr guter Farbbeständigkeit; exzellente Vergoldung
Sehr hohe technische Perfektion, Praktikabilität und Dauerhaftigkeit
Überragende Konstruktion mit eingeschraubter Federeinheit, die auch zu den modernen 400ern paßt
Gute Ersatzteilsituation am Markt und auch sogar teils noch bei Pelikan
Recht gutes Handling mit und ohne aufgesteckte Kappe
In der Regel sicherer Kappenschluß
Sehr gute Auslaufsicherheit
Hohes Füllvolumen des sehr zuverlässigen und langlebigen Kolbenfüllsystems
Bei den Gestreiften zumindest ausreichend einsehbares Sichtfenster
Hochwertiger Ebonit-Tintenleiter und sehr weitreichende Federauswahl
Zumindest teilflexible Federn, auch sehr feine
Faire Preise; beim Allerweltsmodell grüngestreift auch konkurrenzlos gute Preise für exzellente Exemplare möglich
Einschränkungen:
Allenfalls könnte nach heutiger Anschauung der Halter zu klein und schmächtig sein, der 400NN ist etwas graziler auch im Griffstück als der 400.
Zusammenfassung: Als Grüngestreifter ist der 400NN einer der preisgünstigsten Einstieg in die Welt der 50er-Jahre-Füllhalter, noch dazu mit Celluloid in einer extrem robusten Ausführung. Hochelastische Federn wie bei den 100 und 100N habe ich noch nicht gesehen, aber schön schwingende und semiflexible habe ich schon geschrieben. Die Federauswahl, auch durch die leichte Tauschmöglichkeit, ist sehr weitreichend. Angst haben muß man nicht um die Dauerhaftigkeit der Konstruktion und ein Ersatz ist immer auch möglich.
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Erasmus (Dienstag, 20 Mai 2014 20:12)
Hallo,
Was genau ist denn mit "preisgünstg" gemeint? Bei ebay sehe ich Preise zwischen 200 und 300 dollar. Das finde ich für einen gebrauchten Füller (womöglich noch mit Gravur) nun doch ein wenig happig. Oder ist dieser Füller mitlerweile so selten geworden?
LG
Erasmus
pens and freaks (Dienstag, 20 Mai 2014 20:46)
Solche Halter dort kaufen, wo sie viel verkauft wurden. Man bekommt sie hierzulande für 100-130 € in Grün. Dchildpatt oder gar Schwarz sond teurer oder die 500er oder 400. Der N idt teuer, weil selten.