BLACK STRIPE; FEDER FINE
JUSTUS, der Zweite. Über die andere Ausführung habe ich bereits berichtet. Hier die Ergänzung.
NACHDEM ich mit dem JUSTUS BLACK WEB mit einer FM-Feder ("Fine Medium") so zufrieden bin, habe ich mir die zweite Variante besorgt: BLACK STRIPE, Feder F. Zudem gibt es neben dem FM auch eine M-Feder.
Der Halter kommt über amazon.de aus Japan für unter 200 EUR. Ein sehr guter Preis. Alles inklusive.
So sitzen Kappe und Corpus in der Kunststoffschachtel. Darunter eine kleine Anleitung. Fertig. Das reicht. Mehr an Verpackung brauche ich nicht.
Das ist die Streifenausführung, "Stripe" genannt. Sie faßt sich etwas glatter an als die Neztausführung "Web". Beiden gemeinsam ist ein Anfaßgefühl wie Hartgummi. Sehr angenehm und sehr natürlich und angenehm wirkend. Auch das Gewicht paßt zum alten Ebonit. Der große Halter wirkt sehr gut dimensioniert. Die wirklich wichtigen Maße: Schaftlänge 11,2 cm (ohne Feder), Durchmesser Griffmitte 10 und Schaftmitte 12 mm. Die große Länge ist sehr angenehm. Die Federlänge paßt sehr gut dazu.
Die F-Markierung läßt sich einfach abziehen, es gibt keine Klebestellen wie z. B. beim Custom 823. Am vorderen Griffstück-Ende der gerändelte Mechanismus für die Federverstellung. In Richtung "S" = soft, umgekehrt "H" = hard. Die Schiene auf der unziselierten 14-K-Goldfeder wird nach vorne oder hinten gebracht. Zwischenschritte sind nicht unbedingt von zusätzlichem Nutzen, können natürlich probiert werden. Ich belasse diesen in Stellung "S" (Schlitten hinten). Mehr Fluß und etwas mehr Schreibgefühl.
Wenn man diesem Prinzip etwas abgewinnen und sich mit der Federform anfreunden kann, bietet PILOT wieder einmal ein einmaliges Füllhaltermodell. Form ein bißchen wie bei einem ONOTO MAGNA (schau auf den Chevron-Clip), sehr gute Materialanmutung und Verarbeitung.
Und wie schreibt er nun?
Die wirklich feine Feder ist sehr akkurat geschliffen. Sanfter kann eine solche Federspitze eigentlich kaum sein. Der Tintenfluß ist GENAU RICHTIG. Gefüllt über den groß dimensionierten CON-70-Pumpkonverter mit der Pelikan Edelstein Tanzanite erhält man ein farbiges, aber nicht auslaufendes Schriftbild. Sehr dezidiert und klar mit dieser Tinte, die durchaus etwas breiter läuft als z. B. eine Standardtinte wie Aurora blau oder gar Pelikan 4001 Blau-Schwarz. Auch dieser japanische Halter läuft mit höher gesättigter TInte besser. Man könnte auch Sailor oder Diamine einsetzen. Schön auch die Strichbreiten-Variation beim Abstrich. Sicher keine flexible, aber doch eine angenehm elastische und dabei sanfte Feder. Der Pilot Falcon Metal hat eine wesentlich schärfer geschliffene Feder.
ZUSAMMENFASSUNG:
Wieder einmal ein großartiger Wurf der japanischen Marke aus Tokio. Wieder einmal ein eigenständiger Entwurf, der sich mit keinem anderen Modell unmittelbar vergleichen läßt. Wie immer eine sehr gute Verarbeitung. Auch trocknet die Tinte nicht ein. Und auch die Feder stimmt wiederum. Ich habe auch schon nicht perfekte Federn bei Pilot gesehen, früher eher häufiger als jetzt nach meiner Wahrnehmung, aber bei den Spitzenmodellen wie Falcon Metal, Custom 823 oder hier Justus 95 bekommt man offenbar regelhaft ein sehr gutes Produkt.
Ich hoffe, das UPDATE zum Justus 95 hat euch gefallen. Sehr gerne stelle ich hier solche Federhalter vor, die zwar nicht so einfach zu bekommen sind, aber mit ihrer Qualität und ihrem Preis im Import ganz besonders überzeugen können.
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pens-and-freaks (Mittwoch, 25 Februar 2015 21:22)
Hier gibt es zwar kein einfaches Daumen hoch - Daumen runter. Über die Kommentarfunktion kann man aber auch Daumen hoch "posten". Der Justus freut sich sicher auch über Kommentare und Hinweise.