Vorstellung OMAS Ogiva Cocktail Bloody Mary
Limited Edition
Die aktuelle OMAS-Limited Edition heißt Cocktail und kommt wiederum in drei Ausführungen resp. Farben:
Ich habe nun das Modell "Bloody Mary" mit einer 18K-EF-Feder. Die Akzente des Ogiva sind rhodiumplattiert.
Von allen drei Farben gibt es jeweils 327 Exemplare. Ich habe Nr. 176. Erfahrungsgemß werden auch diese Exemplare rasch vergriffen sein, insbesondere weil die OMAS-LE-Modelle in den USA beliebt sind.
Die Karton-Verpackung ist ausreichend schlicht gehalten. Mitgeliefert wird erfreulicherweise ein graues Behältnis für den Halter ("Pouch"). Das ist erfreulich. Die Anleitung ist ausreichend und in mehreren Sprachen.
"Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte". Das gilt auch hier. Das teiltransparente leichte Material aus einem Baumwoll-Kunststoff hat einen gerippten Corpus und die wunderschöne Zigarrenform. Davon abgesetzt der Füllknopf des Kolbenfüllsystems, dessen Füllzustand gut abgelesen werden kann. Das Griffstück ist kurz und wird vorne vom OMAS-typischen Mäander-Band und hinten vom feinen Gewinde eingerahmt. Der folgende, gegenüber dem restlichen Corpus abgesetzte, glatte Teil ermöglicht ein fast bündiges Aufschrauben der Kappe. Er trägt die individuelle Nummerierung, hier 176/327. Die Kappe läßt sich auf den Schaft nur kurz und zudem nicht sauber aufstecken, auch die Belastung des Kappenrandes ist zu groß. Der lange Halter braucht aber an sich keine aufgesteckte Kappe. Man sollte es nur im Vorfeld wissen.
Die Kappe trägt das Mäander-Band mit einem schmalen Ring darüber und einen Rollen-tragenden eigengefederten Clip. Dieser wiederum sitzt sehr fest, dafür aber sicher. Ich selber mag die manchmal hakeligen Rollen-Clips nicht so sehr, er paßt aber zum Gesamtdesign sehr gut.
Die wunderschöne Feder, hier eine teilelastische EF-Feder aus 18 K, vollrhodiniert. Sie trägt die pfeilartige Ziselierung und stolz OMAS und 18 K. Die Federn stammen üblicherweise, so wahrscheinlich auch hier, von Bock aus Heidelberg.
Eine Besonderheit ist der handgearbeitete Ebonit-Tintenleiter. Die Teile des Halters mit Ausnahme der Feder werden in Bologna im Werk von Hand produziert.
Einige Daten:
Zusammenfassende Beurteilung:
OMAS gehört zu den alten traditionellen italienischen Schreibgerätefirmen. Noch älter sind Montegrappa und Aurora. Die heute bekannten Marken Stipula, Delta und Visconti, in den letzten Jahren sehr stark in Erscheinung getreten, sind erst seit den 70ern bzw. 80ern aktiv. OMAS ist ein Klassiker und so produziert man bis heute. Auch wenn in den letzten Jahren modernere Formen präsentiert wurden, OMAS macht am meisten Furore durch die klassischen Formen, wie sie die Ogiva tragen. Schon seit 1927 bietet OMAS diese Form. Neuere Formen wie der OMAS 360 sind längst legendär. Am richtigen Maß für Form, Farbe, Praktikabilität und vor allem Schreibfreude hat es OMAS-Füllhaltern nie gemangelt. Sie sind durch ihre Leichtigkeit und wunderbare Haptik bekannt geworden und werden dafür geliebt. Kein anderer Hersteller hat eine solche Ausrichtung und Erscheinung. Auch die Mäanderbänder und Federn sind wie aus einem Guß.
Leider war OMAS aber auch bekannt für eine inkonsistente Verarbeitung und teils ungenügende Materialgüte. OMAS hatte vor ca. 15 Jahren den Trend mit rhodinierten Akzenten (Modelle "Tech") als erster gesehen. Die Rhodinierungen waren aber so schlecht, daß sich die Beschichtungen ablösten. Und das in solche luxuriösen Schreibgeräten! Auch die sehr schwergängigen, fast klemmend laufenden Kolben traten auch noch bei den 2014er-LE-Modelle Ogiva Alba auf. Zumindest bei meinem Modell ist die Verarbeitung und Ausführung ohne jeden Tadel.
Es ist unklar, warum die 14K-Modelle ("Extra Flessibile") nicht die OMAS-typische Ziselierung haben. Aber so ist es halt. Auch deren extreme Weichheit und potentielle Empfindlichkeit bei stärkerem Aufdrücken (was eine Flex-Feder tolerieren muß) ist so eine Sache.
Für mich ist die erste Erfahrung mit OMAS zunächst sehr positiv. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde der Halter noch nicht gefüllt. Vielleicht wird er bis auf weiteres auch ungefüllt bleiben (was ich bisher nie gemacht habe). Das werde ich noch sehen.
Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen.
Viele Grüße
Thomas und die Pens and Freaks
Wer möchte, schreibe gerne. Ich freue mich.
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André (Donnerstag, 03 März 2016 15:47)
Hallo zusammen,
der Gründer von OMAS Armando Simoni, ohne "i" oder "e" dazwischen.
pens-and-freaks (Donnerstag, 03 März 2016 20:52)
Schreibfehler: Richtig muß es natürlich heißen:
OMAS (Officina Meccanica Armando Simoni)
Ich hoffe, der Beitrag hat dennoch gefallen ...
Ich nutze die Gelegenheit für ein kleines Update. Wichtig ist mitzuteilen, daß die Feder "out of the box" doch erheblich beim horizontalen Rückstrich kratzte und nochmals nach Bologna mußte. Nach mehreren Monaten, ganz normal bei einem italienischen Hersteller, kam er zurück. Eine gewisse Toughheit hat er behalten, schreibt ansonsten saftig und leider etwas breit. Man kann aber sehr gut verstehen, warum die OMAS-Federn, wenn es paßt, durchaus sehr beliebt sind. Der Hartgummitintenleiter ist eine Wucht. Aber die Fertigungsschwankungen.
Thomas