Was sagt mehr als tausend Worte? Bilder natürlich. So will ich es auch halten und einige Schriftbeispiele bringen bei unterschiedlichen Federn. Nun habe ich nur einen Teil meiner Füller unter Segeln, will sagen, unter Tinte. Diese möchte ich aber als Momentaufnahme mit aktuell eingesetzten Tinten zeigen. Wer mehr Informationen zu den Tinten haben möchte oder dem andere Fragen einfallen, möchte sich gerne per Kommentar o. ä. äußern. Vielen Dank.
Besonders gut präsentieren sich zwei meiner Lieblinge. Der Pelikan 400NN und der Waterman Expert II. Sie haben wirklich feine und doch scharfe Federn mit herrlicher Farbdarstellung. Der TWSBI hat auch eine feine Feder, aber der Tintenfluß ist ein ganz anderer. Die anderen sehr feinen schreiben für meinen Geschmack schon recht breit. Man vergleiche dazu auch die Feinen, die folgen.
Hier zeigen sich die Übergänge und unterschiedlichen Vorstellungen, was fein und sehr fein ist, sehr gut. Die "Japaner" mit ihren wirklich feinen Federn. Die ausdrucksstarke Feder des alten Pelikan 400 NN! Man sieht auch den Vergleich zwischen den M200- und M300/400-Federn in der Stärke und im Schliff.Natürlich spielen auch die unterschiedlichen Tinten eine Rolle. Ich habe aber im wesentlichen Tinten gewählt, die das Schriftbild nicht zu sehr verwässern. Manche hochgesättigte Tinte sorgt schon für einen deutlich breiteren Strich. Das ist hier nicht der Fall. Für mich immer wieder außergewöhnlich: die randscharfe Brillant-Grün mit ihrer Leuchtkraft.
Das ist ganz lustig. Ich habe momentan nur eine M unter Tinte. Eine nicht allzu breite Pilot-14-K-Feder in einem Demonstrator, dem 92 Custom Heritage. Die Diamine Grey ist eine gut gesättigte Grautinte. Manche Graue haben sehr wenig Tönung und kommen fast wasserklar. Das ist hier nicht der Fall. Eine gut zu schreibende, unkomplizierte Tinte paßt gut zu diesem Pilot Pen. "Nice Shading", würden die Amerikaner sagen. Sehr interessant ist der Vergleich zu alten M, wie in meinem 400NN in Schildpatt, den ich seit der Nürnberg Pen Show habe und der mich sehr erfreut. Der ist aber momentan nicht gefüllt, genauso wenig ein Montblanc 149 und 146. Aber das kann ja noch kommen.
Die breiteren Federn. Ich muß gestehen, daß ich meist mit feinen und sehr feinen Federn schreibe. Dazu gehören auf eine ganz besondere Weise die logische Erweiterung, die Bandzugfedern, die gerne auch Italic und Stub genannt werden. Das ist aber auch in seiner Unterscheidung und Verwirrung ein anderes Kapitel, das ich gerne einmal berühren kann. Da gibt es auch Mißverständnisse. Rundliche breite Federn sind nicht so meine Sache. Mancher kann sie ganz gut leiden, der mit viel Shading und brillanten, weniger gesättigten Tinten schreibt. Manche haben die ganz gerne für Briefe oder Unterschriften. Ich muß beruflich sehr viel unterschreiben. Dafür benutze ich meist eine OB- oder Stub-Feder.
Ich muß aber gestehen, daß ich von der Qualität der Stub 1,1 des TWSBI 540 unwahrscheinlich positiv überrascht bin. Peter Bock kann also auch sehr gute Bandzugfedern schleifen. Chapeau!
Fortsetzung folgt.
Wenn jemand mit Schriftbeispielen helfen möchte (eine gewisse Übersicht verschiedener Federn ist eine großartige Sache, und davon kann es nie zuviele geben), dann bitte gerne. Please feel free.
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Benny (Donnerstag, 02 Mai 2013 16:32)
Hallo Thomas,
ich hoffe ich platziere hier meine "Federfrage" richtig. In einigen Youtube-Videos habe ich gesehen wie manche als Qualitätsmerkmal darstellen, wie eine Feder unter dem Eigengewicht des Füllhalters eine Linie beim ziehen erzeugt. Habe ich natürlich sofort mit meinen probiert.
Ergebnis: Es funktioniert bei 2 (M,B) von meinen 4 Townsends und beim Lamy 2000 F. Es funktioniert nicht beim Pelikan M805 F und 2 von 4 Townsends (F, M). Trotzdem schreiben alle gut und satt.
Frage da du (ihr) schon so viele verschiedene Federn probieren durftet: Ist ein solcher Test repräsentativ? Sind die Federn wo das trotz guter Tinte, nicht so funktioniert nicht "perfekt" geschliffen?
Gruß - Benny
pens-and-freaks (Donnerstag, 02 Mai 2013 20:18)
Hallo Benny,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich werde das auch mal ausprobieren, ob man damit etwas anfangen kann. Entscheidend ist darüber hinaus als wesentlicher Test das Schreiben in der "Realität". Aufschlußreich sind dabei immer die Linien in den vier Hauptrichtungen. Beim horizontalen Rückstrich gibt es teils erhebliche Probleme. Warum das so sein darf, konnte (oder wollte?) mir bisher kein Anbieter beantworten. Auffällig ist, daß es bei bestimmten Federherstellern und abhängig von der Federbreite sehr leicht vorkommt.
Klar ist, daß eine Feder sofort anschreiben muß. Gerade bei breiten Federn ist das nicht selten ein Problem.
Über die Stärke des Tintenflusses haben die Anbieter zudem eine durchaus unterschiedliche Vorstellung. Das hängt teils auch mit deren Tinten zusammen. Pelikan hat mehr Fluß als z. B. Sailor nach meinen Erfahrungen.
Ich werde aber über meine Ergebnisse berichten.
Viele Grüße
Thomas