Habe mir einen Pelikan Souverän 400 zugelegt! Habe mir die Tinte Azure Blue von Edelstein Ink Collection dazu gekauft. Das Schreingerät mehrfach mit Wasser gereinigt. Leider verfärbt sich die blaue Tinte nach ein paar Tagen ins Schwärzliche, also Resttinte vom Vorgänger. Meine Frage, wie kriege ich das bewerkstelligt, das die Tinte schön blau bleibt. Konkret, wie bekomme ich die Resttinte, ich nehme an dunkles Violett aus dem Gerät?
Hallo und Danke.
Für mich als Laie, obwohl ich schon in der Schule gerne mit Pelikano und später mit Kolbenfüllern geschrieben habe, entsteht hier füt mich eine Substanzielle Frage! Kann ich das Tintenaggregat
gegen den Uhrzeiger Sinn komplett heraus drehen, ohne den Füller zu beschädigen? Komben? Und Federarggregat? Technisch kein Now How! Habe meinen ersten Pelikan zerstört, darum ein wenig
vorsichtig, wahrscheinlich auch keine Grundkenntnisse, aber Liebhaber der schreibenden Zunft. Hängt bestimmt mit meiner Berufsausrichtung zusammen, ich habe ständig mit Farben zu tun, da ich im
Druckgewerbe tätig bin, natürlich nicht vergleichbar mit einem Pelikan, im Vergleich zu einer Heidelberger Druckmaschine. Im Prinzip, bin ich erfreut über eine Hilfestellung in jeglicher Form.
Bitte um derartiges Verständnis!
Beste Grüße
Reinhard
Federaggregat: Bezeichnung für Feder mit Tintenzuführer oder auch Tintenleiter. Bei Pelikan ist dies eine Einheit, die nicht ohne Not getrennt werden sollte. Der Zuführer ist mit einem Gewinde versehen und läßt sich gegen den Uhrzeigersinn aus dem Halter drehen. Dazu am besten ein Papiertaschentuch nehmen. Vorher sollte der Halter geleert sein.
Mit dem Füllknopf wird der Kolben bedient. Man dreht den Füllknopf gegen den Uhrzeigersinn heraus, der Kolben bewegt sich nach vorne zum Griffstück hin. Entleerungsposition. Im Uhrzeigersinn bewegt sich der Kolben nach hinten (Füllphase). Der Füllknopf gelangt bündig zum hinteren Schaftende und wird festgeschraubt.
Für die Reinigung kann man sich die Vorteile dieser beiden Prinzipien zu Nutze machen. Daher sind die Pelikan-Kolbenfüller sehr gut zu reinigen:
Bei vielen anderen Herstellern werden die Feder zusammen mit dem Tintenleiter aus dem Griffstück gezogen. Vor dem Zurückstecken muß dann die lose Feder auf dem Tintenleiter neu ausgerichtet werden. Vorsicht: Bei modernen Montblanc benötigt man Spezialwerkzeug (Garantieproblem!). Bei Pelikan ist das sehr einfach und bis auf Ausnahmen (Beginn der 400er-Produktion und auch teils bei den 100/100N sind die Aggregate gesteckt) auch bei den 50er-Jahre-Modellen problemlos möglich. Die Aggregate der 400er/500er aus den 50er- und 60er-Jahren sind kompatibel. Zu meiner Entlastung: Gewähr für Beschädigungen übernehme ich natürlich nicht!
Wenn man trotz alledem nicht schrauben möchte, so reinige man mit Wasser durch Vor- und Zurückdrehen des Kolbens resp. des Füllgriffes bis klares Wasser kommt. Bei anderen Konstruktionen und auch bei Konverter-Systemen macht man es genauso.
Ich hoffe, ich konnte helfen und freue mich über Resonanz.
Viele Grüße
Thomas und die Pens and Freaks
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Gregor (Donnerstag, 06 August 2015 12:19)
Wenn sehr viel Tinte im Füller und Tintenleiter eingetrocknet ist, dann bekommt man manchmal nicht mal Wasser zum Spülen aufgesogen.
In dem Fall den handwarmen Füller komplett in ein Glas mit kaltem Leitungswasser stellen - und geduldig bleiben.
Durch die Abkülung im Tintenraum wird ein geringer Unterdruck entstehen, der -sofern der Kolben noch gut dichtet- hilft, das Wasser durch den verklebten Tintenleiter aufsteigen zu lassen. Das kann gut einen oder sogar zwei Tage dauern.
Dann reichlich spülen, wie von Thomas beschrieben. Und wenn immer noch alte Tintenreste im Füller/Tintenleiter (unter der Feder) sind, welche die neue Tinte beeinflussen - wieder einweichen und spülen. Das war dann eben noch nicht gründlich genug.
Für Pelikan gibt es eine toll gemachte Beschreibung zum Zerlegen unter http://www.penexchange.de/forum_neu/viewtopic.php?f=3&t=2920
natürlich auf eigene Gefahr - ohne ein Mindestmaß an handwerklichem Geschick sollte man das sein lassen!
Viel Erfolg
pens and freaks (Donnerstag, 06 August 2015 19:12)
Danke, Gregor, für die Hinweise für schwere Fälle. Prinzipiell hat man bei den Pelikanen mit die besten Startbedingungen für eine gute Reinigung. Außer wenn der Preis sehr günstig ist, sollte man sich immer überlegen, ein sauberes Schreibgerät, vielleicht auch NOS (new old stock = alte Neuware) zu kaufen. Kritisch sind vergammelte Modelle mit Eisengallustinte oder gar mit Fehlfüllen mit Tusche.