Ein sicher ewiges Thema. Viele haben sich bei einer Anschaffung überlegt, ob es die teurer werdenden Goldfedern sein müssen. Auch ein Lamy 2000 ist inzwischen bei 190 EUR angelangt. Ein Cleo Scribent Classic Patrone kostet 160 EUR (6/2014). Ein ganz typischer Vertreter ist der M400 von Pelikan, der 285 EUR kostet. Bei seiner Einführung in der heutigen Version 1997 waren es 300 DM (der Vorgänger mit einfarbiger Goldfeder und weniger vergoldeten Ringen lag bei 240 DM, wenn ich mich recht erinnere).
Ja, so ist es und es ist zu überlegen, ob die oft zuverlässig gefertigten Massenware-Stahlfedern nicht genauso gut sein können, zumal die heutigen Goldfedern auch ziemlich rigide daherkommen.
Ein Argument für Gold ist die teils noch erheblich größere Federstärkenauswahl. Früher hatte z. B. Pelikan auch ein großes Federprogramm bei seinen vergoldeten Stahlfedern der M200er. Heute ist es meist ein F, M und B. Der heutigen Nachfrage entgegenkommend werden aber zunehmend Stub-Federn angeboten, gerade wenn die Halter auch auf dem amerikanischen Markt erfolgreich sein sollen. Hersteller wie TWSBI oder Monteverde oder Edison u. v. m. sind dabei.
Im letzten Jahr habe ich wieder zunehmend mit Gold geschrieben. Modelle von Pelikan M800 und M1000, einge Pilot und Platinum, einige Sheaffer waren hinzugekommen und zuletzt auch einige Vintage Pens wie der PFM oder ein Conklin. Auch wenn die Federn vorrangig rigide sind, so ist das Schreiberlebnis in jedem Fall doch besser als bei den Stahlfedern, und zwar klarer, je häufiger mit den Stahlfedern verglichen. Ja, es gibt sehr zuverlässige und ausdrucksstarke Stahlfedern, die zuverlässig sind. TWSBI Vac 700, Edison Collier, um nur einige zu nennen. Und ich mag auch deren scharfen Schliff. Aber die handgeschliffenen Goldfedern sind doch eine Stufe darüber. Auch der Lamy 2000 (je nach Federstärke) hat doch eine ganz andere Stufe. Ärgerlich können aber die Serienschwankungen sein bei den handgearbeiteten Godfedern und deren Justage ist teils auch nicht optimal. Bei manchen Herstellern tritt das deutlich häufiger auf, andere sind out of the box immer gut.
Das ist meine momentane Erfahrung zu diesem Thema. Es gibt schließlich noch die Titanfedern und die aus Palladium von Visconti. Mit einer Dreamtouch-Feder in einem Homo Sapiens (EF) durfte ich im Vorjahr schreiben. Sie hat mir sehr gefallen und war auch ausreichend fein. Bei den Titanfedern muß offenbar ein anderes Punktspitzenmaterial eingesetzt werden, um den Punkt sicher am Titan zu befestigen. Solche Federn empfinde ich, je nach Papier, als ungewohnt raspelig und irgendwie sonderbar. Sie haben aber durch ihre Elastizität durchaus Charakter und die Federn für Conid in Belgien (alle von Bock) sollen außergewöhnlich gut sein. Ich kann dazu selber nichts beitragen. Die Palladium-Feder zeigte Elastizität und ein sehr schönes Schreibgefühl, das sich von einer Goldfeder nicht prinzipiell unterscheidet, ganz im Gegenteil.
Das soll´s von meiner Seite zu diesem Thema gewesen sein. Entscheidend für eine Kaufentscheidung ist aber IMMER der persönliche Eindruck desjenigen, der einen Füllhalter kaufen möchte.
VG Thomas
Erasmus (Mittwoch, 25 Juni 2014 21:21)
Momentan habe ich drei verschiedene Füllermarken, die ich mit Stahlfedern verschiedener Stärken (F bis B bzw OB) "betreibe". Das sind Lamy, TWSBI und Jinhao. Alle Federn sind rigide und je nach Füllerhaltung mehr oder weniger kratzig. Ein wenig softer reagieren sie mit bestimmten Tinten. Z.B. Ist der Lamy Safari mit der M- und der B-Feder und der grünen Tinte von Lamy eine klasse Kombination.
Weicher, einfach "smoother" ist das Schreibgefühl mit den Goldfederfüllern. Das gilt insbesondere für die M-Feder des Pelikan M400 und die des M1000 (letzterer ist aber auch eine, wie sagt man so schön, "nasse Nudel", da fällt etwas Kratzigkeit nicht so auf). Der Cleo Skribent Tertius (jetzt Gold), hat auch seine leichte Kratzigkeit bei einem bestimmten Winkel, aber ich habe nie das Gefühl, die Feder fräst sich ins Papier, wie das bei der OM des Lamy passiert - da kleben Papierreste an der Feder.
Ich kann das sonst nicht näher begründen, aber mehr Spaß machen mir Goldfedern - bei Weitem! Die Feder, die von der Geschmeidigkeit her, einer Goldfeder recht nahe kommt, ist die des Jinhao 159 (dafür ist der Fluß recht unregelmäßig, was aber auch am Tintenleiter liegen kann, wie ich mal vermute). Eine M-Feder von Jinhao entspricht übrigens durchaus einer europäischen M-Feder (habe ich mal gelesen. Dafür ist die Federbreite offenbar nicht besonders konsistent, da ein zweiter meiner Jinhaos mit einer eher feinen M-Feder bestückt ist.
Natürlich kann ich hier (a) nur für meine bisherigen Füller und (b) nur für meinn Geschmack sprechen... und der sagt: Goldfedern gut bis toll, Stahlfedern mäßig bis gut.
Ach so, Goldfedern sehen auch noch klasse aus :-)
Wolfgang (Sonntag, 01 März 2015 14:19)
Gold oder Stahl? Stahl oder Gold? Mir fällt die Antwort nicht so leicht.
Ich besitze einen preisgünstigen Pelikano Schulfüller, der rein bezogen auf die Zuverlässigkeit, den Schreibvorgang und das Schriftbild Hervorragendes leistet. Seine Benutzung ruft aber bei mir kein Hochgefühl hervor.
Mein Pelikan M200 schreibt sich angenehmer als mein Pelikan M605. Ich vermute, dass ich bei dem Souverän eine (jedenfalls nach meinem Empfinden) schlecht geschliffene Goldfeder erwischt habe. Auch mein Faber-Castell e-motion mit Stahlfeder bietet subjektiv ein besseres Schreiberlebnis. Aber er reicht wiederum nicht an den Lamy 2000 heran.
Vielleicht verstellt die Konzentration auf das Material der Feder den Blick auf etwas Wesentlicheres. Füllhalter mit Goldfedern sind deutlich teurer. Um den Preis zu rechtfertigen, sollten nicht nur für die Feder sondern insgesamt hochwertigere Materialien verwendet und diese besser verarbeitet und aufeinander abgestimmt worden sein. Das würde ich erwarten, selbst wenn es sich wie z. B. oft bei Lamy um Produkte derselben Serie handelt. Werden diese Erwartungen erfüllt, dann macht es uns mehr Freude, diese hochwertigen Werkzeuge zu benutzen.
Eine weitere Überlegung. Wie intensiv beschäftigen wir uns mit der Anschaffung eines Schreibers? Ein günstiges Produkt verlangt uns auch in dieser Hinsicht nicht viel ab. Da tut uns auch ein Spontankauf im Souvenirladen nicht richtig weh. Investieren wir einen größeren Betrag, dann stellen wir vor und nach dem Kauf viel intensivere Überlegungen an. Das schafft nicht nur eine rationale sondern auch eine emotionale Bindung. Auch aus diesem Grund werden wir im täglichen Gebrauch eher dazu greifen. Es sei denn natürlich, wir haben das edle Stück gar nicht für die Benutzung erworben sondern um es in einer Vitrine auszustellen.
Schließlich lässt uns Thomas daran teilhaben, dass sich seine Präferenzen im Lauf der Zeiten ändern. Das betrifft wahrscheinlich nicht nur Füllhalter und Tinten, aber diese ganz sicher. Oft steht am Ende einer vergleichenden Betrachtung bei ihm ein Satz wie: das kann sich auch alles wieder ändern.
Deshalb beantworte ich die Frage nach Stahl oder Gold wie ein typischer Jurist: es kommt darauf an. Auf das wann, wo, wie und warum.
Pens-and-Freaks (Sonntag, 01 März 2015 15:17)
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Diskussion wird hier und anderswo öffentlich kaum ausgetragen, obwohl sie ganz wesentlich ist. In den zahlreichen Anfragen, die ich über die Kontaktfunktion bekomme, ist das durchaus anders.
Eine prinzipielle Lösung gibt es da nicht. Goldfedern erlauben einen größeren Spielraum durch Material, Preis und individuellere Fertigung und Justage. Und hier liegt Segen und Fluch zugleich. Natürlich geht es einerseits um das wahrscheinlich identische Schreibkorn und die heute übliche Rigidität auch der Goldfedern. Andererseits läßt bei Goldfedern schon per Preis für eine exakte Fertigung und Justage viel mehr Freiraum. Und diesen Freiraum sieht man dann im Guten wie im Schlechten.
Kaum habe ich bei Stahlfedern solche Variationen in Strichstärke und Spitzenschliff gesehen wie bei teuren Goldfedern. Nie habe ich mehr Zufall und Hilfosigkeit oder Sorglosigkeit gesehen wie bei Goldfeder. Inzwischen weiß ich die "Risikokandidaten" gut auszumachen. Ich möchte dies nicht immer so deutlich benennen, obwohl solche Firmen meine Erfahrungen und meine Kritik direkt aus meinem Munde kennen.
Gut produzierte und sauber justierte Stahlfedern wie z. B. von Edison (JoWo-Produkt) sind EINE Möglichkeit, gute Ware einzukaufen. Auch die Tintenleiter des Originalherstellers werden verwendet und nicht selber imitiert. Man achtet auf nachvollziehbare Federbreiten usw. Es gibt auch außergwöhnlich sauber produzierte Federn, wie sie z. B. Conklin anbietet, selbst wenn der Halter an sich nicht immer sauber und dauerhaft gefertigt ist.
Natürlich zählt nich tnur der "Motor", sondern auch die Karosserie. Manche China-Produkte aus gutem Acryl sind evtl. viel schöner und auch sehr solige im Vergleich zu manchem Japan-Produkt. Oder man nehme den schwarzen Pelikan M400. Gibt es nicht viel bessere Schreiber für viel weniger Geld mit einer sehr viel besseren Materialanmutung. Aber selbst das ist nicht alles. Der M400 ist dennoch sehr dauerhaft und zäh und mechanisch auf Jahrzehnte ausgerichtet.
Leider werden die Modelle mit Goldfedern hierzulande teurer und teurer. Man muß sich da doch etwas überlegen. Mein Ausflug zu den Japanern führt dabei über Japan oder zumindest über Holland oder England.
Und da sieht man dann schon die großen Unterschiede: Ein Justus 95 von Pilot mit der F-Feder schreibt um Klassen besser als ein Halter mit Stahlfeder, aber auch viel besser als manche Feder ohne vernünftigen Schliff und Justage.
Die Federvielfalt spielt praktisch nur dann eine Rolle, wenn diese Federn auch nachhaltig und erkennbar unterschiedlich sind. Es gibt Hersteller, die bringen es fertig, zwischen EF bis M rein willkürliche Federn herzustellen und zudem eigentlich nichts unter einer feinen M. Hier scheinen auch die Fertigkeiten der Mitarbeiter an Grenzen zu stoßen.
Deshalb meine Empfehlung: Man kann seine für sich richtigen Kaufentscheidungen leichter treffen, wenn man den Markt kennt und die vielen Produkte, die man im sog. Fachhandel nicht oder nicht mehr findet. Ich versuchte, dazu meinen Beitrag zu bringen für die Freunde des Schreibens mit der Feder. Auf Penshows und bei Sammlertreffen kann man solche Alternativen dann probieren.
Viele Grüße
am Sonntagnachmittag
Thomas
Maria (Sonntag, 01 März 2015 16:32)
Sehr interessante Diskussion zu einem Thema, das mich seit vielen Jahren beschäftigt. In dieser Zeit musste ich immer wieder feststellen, dass gerade bei den sog. etablierten Herstellern wirklich feine oder gar extra feine Goldfedern ein Glücksspiel sind, dessen zweifelhaftes "Vergnügen" ich mir nervlich und finanziell nicht mehr erlauben will und kann. Leider kann ich mich - mit Ausnahmen - nur bei Stahl darauf verlassen, dass F bzw. EF tatsächlich feiner ist als die anderen Federstärken.
Zu den Ausnahmen: eine 18karätige XF für meinen Parker Sonnet für lediglich 55 Euro von einem bekannten Anbieter aus Frankreich - der Sonnet zeigt mit dieser Feder nicht nur die erwartete feine Linie, sondern schreibt erstmals seit Jahren immer und überall sofort an.
Eine weitere Ausnahme scheinen die in der elektronischen Bucht massenweise angebotenen Delta zu sein, von denen ich mit wachsender Begeisterung bereits vier verschiedene Exemplare erworben habe.
Bei meinen Leib- und Magenfüllern wie dem Lamy Persona und dem 2000er blieb nur ein mehrfacher Federtausch durch den hervorragenden Kundendienst des Herstellers, bis wirklich feine Goldfedern gefunden waren.
Wenn man, so wie ich, irgendwo in der Prärie beheimatet ist, fernab guter Schreibwarenläden, bleibt bei Goldfedern nur, mehrfaches Hin- und Herschicken einzukalkulieren (was aber nach meinen Erfahrungen nur bei einem begeisternden Kundendienst wie ihn Lamy hat, Sinn macht) oder eben auf Stahl auszuweichen.
Resignierende Grüße von Maria
Pens-and-Freaks (Sonntag, 01 März 2015 21:28)
Hallo Maria,
vielen Dank für den Kommentar. Bei den aktuellen Lamy-Federn findet man nur beim 2000er feine Federn. Die EF ist aber auch sehr führungsempfindlich und hat meist einen schmalen "Sweet Point". Die F kann recht schmal sein, recht große Differenzen. Die freistehende Feder der übrigen Modelle ist eher breit, gerne kratzig und läuft saftig. Einen Persona habe ich in M vor ca. 20 J. zuletzt geschrieben. Er ist schon lange aus dem Angebot. Pelikan kann keine feinen Goldfedern und es gibt auch keine Breitenkonstanz. Den Parker Sonnet kenne ich seit seiner Präsentation. Damals hatte man sich von ihm als Nachfolger des legendären Parker 75 viel versprochen. Berühmt wurde er als the "Non Writing Pen" und die am Anfang elastischen Federn wurden wohl durch rigide ersetzt. Mir ist der Sonnet zu schmächtig und vor allem zu kurz. Und das Eintrocknen ist "no go".
Meiner Erfahrung nach laufen aber auch die Delta eher breit und sehr saftig. Eine aktuelle Stahlfeder in F bei einem Serena läuft wie eine B bei Platinum.
Wer feine und sehr feine und dabei handwerklich sehr gute Goldfedern möchte, muß zu japanischen Modellen greifen. Dabei ist der Unterschied F zu FM sehr interessant, weil die FM meist einer europäischen F genau entspricht, etwas sanfter, aber auch weniger scharf im Schriftbild. Dabei sind die Pilot und Platinum nach meiner Erfahrung sehr zuverlässig in der Fertigung, bei Pilot kommt es ein bißchen auch auf das Modell an (warum auch immer). Bei Sailor habe ich durchaus mehr Probleme in der Punktspitze gesehen und die F sind etwas breiter.
Nicht ohne Grund habe ich viele Platinum und auch einige Pilot. Ich möchte mich nicht mehr unnötig ärgern; und da kann ich Deine Erfahrungen nur bestätigen. Aktuell habe ich einen hochgelobten FH (bzw. die Federn) in ständigem Ausprobieren bei mir oder dort. Ich glaube, ich muß denen mal einen Pilot schicken ...
VG Thomas
Maria (Montag, 02 März 2015 01:25)
Vielen Dank für die Tipps und Hinweise.
Allerdings bin ich nach Jahrzehnten (zu) oft enttäuschender Neukäufe nun seit einiger Zeit dabei, meinen Bestand an zuverlässigen "Oldies" (aus den 80ern bis zur Jahrtausendwende, keine richtigen Oldies) exakt auf meine Bedürfnisse auszurichten statt immer wieder neu zu kaufen. Zu diesen geliebten Oldies zählen meine beiden Lamy 2000 und auch der beeindruckende Persona, die ich mit tatkräftiger und kompetenter Hilfe des Lamy-Kundendiensts mit extra feinen Federn ausrüsten konnte. Aber auch die zeitlos schönen Sonnets, unter denen der Sterling Silber Cisele mein absoluter Lieblingsfüller und nun, wie beschrieben, mit der neuen XF-Feder keineswegs mehr ein non-writing-pen ist. Auch Watermänner (Carene, Man 200) hab ich umgerüstet, die großen Diplomaten (Lord, Classic, einer davon aus traumhaft schönem Ebonit) und muss sagen, es macht mir mehr Freude (und kostet weniger Geld), wenn ein "alter" FH mit einer neuen, endlich zu meiner Schrift passenden Feder nun tadellos schreibt als bei Neuerwerbungen nur darauf zu hoffen zu dürfen, dass es so sein wird. Diese "Alten" aus den 80ern bis etwa zur Jahrtausendwende haben ja kein Verfallsdatum, sind meist unkaputtbar und viele davon werden mit etwas Patina eher noch schöner, eben richtige "Klassiker". Bei meinen hochwertigen alten Souveräns wird dies nicht möglich sein, denn wie Du schreibst, Thomas, weiß der Hersteller nicht, was eine feine bzw. extra feine Goldfeder ist und bietet unter diesem Begriff Goldpinsel an, mit denen man Wände anstreichen könnte, keineswegs aber z.B. einen Brief schreiben. Wie es bei MB ausschaut weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht.
Es ist in diesem Faden wohl OT, aber ich betone dennoch erneut, den vorhandenen Bestand an liebgewonnenen "Stars" aus dem oben genannten Zeitraum umzurüsten auf den tatsächlichen Bedarf statt einfach zu verscherbeln macht (mir) mehr Freude als immer wieder neu zu kaufen.
Guten Start in die neue Woche wünscht Maria
Maria (Montag, 02 März 2015 01:47)
Nachtrag: Eine Editiermöglichkeit hier wäre schön.
Da aber nicht vorhanden, betone ich in diesem Nachtrag, dass keineswegs der Betreiber dieser Seite, Thomas, den Vergleich mit den Anstreicherpinseln von Pelikan gebracht hat, sondern ich, Maria. Durch meine nicht exakte Formulierung könnte der falsche Eindruck entstehen, diese Ansicht sei von Thomas geäußert worden.
Grüße von Maria
pens and freaks (Montag, 02 März 2015 12:22)
Liebe Maria,
eine Editierfunktion ist in den Kommentaren nicht vorgesehen.
Selbstverständlich kann ich Beiträge auf Wunsch korrigieren.
Über ein Forum ginge das problemlos. Eine Implementierung dauert 5 min. Die Nachfrage war bisher nicht da.
VG Thomas
Maria (Montag, 02 März 2015 13:54)
Vielen Dank für die rasche Reaktion.
Eine Korrektur scheint mir durch meinen Nachtrag überflüssig?
Ein Forum würde mir gefallen, zumal viele andere nur vor sich hindämmern oder aber sich ungebremst in Richtung Schwatzbuden entwickeln.Vielleicht mal eine Umfrage starten? (War aber ähnlich, wenn ich micht recht erinnere, schonmal da mit wenig Resonanz)? Vielleicht äußern sich noch ein paar Leser_innen (wenn sie dieses Thema h i e r im nicht allgemein zugänglichen Füllerbereich entdecken).
Viele Grüße von Maria
pens and freaks (Montag, 02 März 2015 19:27)
Prinzipiell läßt diese Kommentarfunktion viele Möglichkeiten zum Austausch. Das wird hier und anderswo deutschsprachig nicht so genutzt. Englisch ist das anders. Auf der anderen Seite kam auf Anfrage wenig Interesse und die sachliche Grundstruktur hier basiert sicher auch auf den fehlenden Boulevard-Charakter. Sicher, eine rege Resonanz ist nicht zu verachten, macht man dies doch für Menschen und für dieses für die Mehrheit merkwürdige Hobby. Daß das Schreiben mit Feder und Tinte ein.erhaltenswertes Kulturgut ist, ist nicht jedermann klar oder nachvollziehbar.
VG Thomas
Annika (Samstag, 02 Mai 2015 16:35)
Zunächst danke für die vielen hilfreichen Hinweise! Ich stöbere hier immer wieder gern.
Ich möchte noch etwas ganz anderes einwerfen:
Was ist denn eigentlich mit Titanfedern? Diese werden zum Beispiel für die Conid Füllhalter angeboten, ich habe aber bisher kaum etwas darüber gehört, was diese sich in den Schreibeigenschaften von "gewöhnlichen" Federn unterscheiden.
Hat damit bereits Jemand Erfahrungen gemacht?
Beste Grüße!
pens-and-freaks (Samstag, 02 Mai 2015 19:50)
http://www.pens-and-freaks.com/f%C3%BCllhalter/39-f%C3%BCllerfrage-5-15-titanfedern/
Da geht es weiter.
VG Thomas
Lisa (Freitag, 17 Juli 2015 19:55)
Seit einiger Zeit habe ich einen M200 Demonstrator mit M-Feder der mir unwahrscheinlich gut gefällt. Da die Feder wunderbar zu mir passt, habe ich mir nun, nach einiger Überlegung, auch einen M400 bestellt. Wider Erwarten ist die M Feder des M400 allerdings viel breiter als die des 200er. Man hat mir nun gesagt wenn ich eine Goldfeder möchte, die genauso ist wie die Stahlfeder des 200ers, müsste ich eine F Feder wählen.
Kann man das im Allgemeinen so sagen? Und was sagst ihr als Experten dazu? Schmaler als die für mich perfekte Feder sollte die neue möglichst auch nicht sein.
Ich danke euch im Voraus für euren Rat!
Alfred (Samstag, 11 November 2017 23:48)
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass sich viel im Unterbewussten abspielt: gerade beim Füllerschreiben. Doch wenn ich mir z.B. "einbilde", dass meine Goldfeder an diesem oder jenem Luxusexemplar besser schreibt als jede meiner Stahlfedern, weil meine Augen verwöhnt werden vom Anblick der Feder und der ganzen edlen Ausführung aus auf Hochglanz polierten kostbaren Materialien, dann - schreibt die Goldfeder faktisch für mich besser, Punkt aus. Es gibt zwar auch ein paar objektiv anzulegende Kriterien, aber keine Maschine, die für mich einwandfrei "ausmessen" wird , welche Feder das bessere Schreibverhalten aufweist.
Hinzu kommt ja noch, wie viel an persönlichen Erfahrungen ich mit einem lange gehegten Stift verbinde, was mich in meinem Urteil mitunter etwas voreingenommen sein lässt. ..
Sicherlich gibt es Grenzueberschreitungen: so wird eine absolut schrecklich kratzende Feder, einmal als solche wahrgenommen, bei den Wenigsten auf Gegenliebe stoßen, egal wie erlesen das Drumherum sein mag - ja sie zerstört in einem Luxusfederhalter etwa in der Liga eines Pelikan Souverän viel mehr sinnliches Erleben als einem einfachen Pelikano. Und eine extrem gut geschliffene Feder in einem unscheinbaren Gehäuse wird auch kaum jemand verteufeln, dem es zumindest auf Vielschreiberei ankommt.
Doch durch all solche Erfahrungen zu gehen und sich darüber auszutauschen macht eben auch einen wesentlichen Teil des Reizes unseres gemeinsamen Hobbys aus...
Alfred (Sonntag, 12 November 2017 00:17)
*Ergänzung: Es gibt auch welche unter uns Füllerfreunden, die mögen möglichst harte Federn ganz besonders oder können oder wollen nicht (relativ) drucklos selbst mit der Feder schreiben, obwohl sie nicht erst seit gestern zu den Sammlern dieser schönen Schreibgeräte zählen. Und auch wenn einigermassen rigide Goldfedern im Bereich des Machbaren liegen, wird man sich hier tendenziell eher an Stahl orientieren (Stichwort hier die neueren extrem unnachgiebigen Lx-Federn.) Titan - eventuell.
Ergo: Diesen Teilen auch eher das Wort sprechen.
Ach ja, es ist ein weites Feld...
Pens and Freaks (Sonntag, 12 November 2017 18:12)
Danke für die Statements, Alfred.
Die Meinungen und Erfahrungen gehen auseinander.
Ich selber spüre beim Schreiben in erster Linie das Federaggregat. Wertvoller Halter hin oder her. Da beeinflusst mich nichts. Fehler bleiben Fehler und umgekehrt. Ich kann Qualitäten im Schreibverhalten problemlos und auf Dauer einschätzen. Vielleicht auch die Erfahrung.
Wie jemand schreibt und aufdrückt ist eine persönliche Sache, insbesondere da das bewußte Schreiben und auch das leichte und handschonende Bewegen eines Schreibgerätes schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr spielt. Ein ganz großer Fehler in den Lehrplänen. Zuviel digital ist für die Entwicklung eines Menschen nichtvon Vorteil!
Titanfedern sind eher weich und vetbiegen sich bei zuviel Druck.
Elastizität einer Feder ist kein Qualitätsmaßstab als solches. Für viele Einsätze ist eine rigide Feder dauerhafter und problemloser.
Und immer die Tinte beachten. Das ist nicht egal. Ich wundere mich da eher, dass hier nicht mehr diskutiert oder angefragt wird. Ein entscheidender Faktor.
Ein Füllhalter ist ansonsten durch die Qualität seiner Einelteile in der Summe zu beurteilen. Einsatzort und -zweck spielen dabei eine wichtige Rolle.
Für mich ist dad Problem bei den Goldfedern, dass die in der Produktion nötigen Bearbeitungen und Justage durch Menschen durchgeführt werden. Und da hapert es heute oft an den Möglichkeiten. Eine gute Endkontrolle ist auch nicht selbstverständlich. Das kratzt am Image der prinzipiell durch den Aufwand und zumindest früher üblichem Federstärkenangebot überlegenen Goldfeder.
Ich selber schreibe mehr denn je mit den Goldfedern.
Wenn ich wieder zuhause bin, mache ich msl einen Thread auf. Womit schreibt ihr? Vielleicht gibt es eine Beteiligung.
Viele Grüße Thomas
Alfred (Samstag, 27 Januar 2018 19:06)
Ich hatte vorher eine ganz gute Stahlfeder am meinem Safari gehabt (verglichen mit etlichen anderen im Laufe meiner Sammlerjahre - ich kann das also beurteilen). Damit schrieb er ganz passabel.
Nun habe ich eine selbst an ihrem Klassenstandard gemessene sehr gute Goldfeder aufgesteckt - und das ist, als wär's ein ganz anderer Füller. Saftig und unglaublich gleichmäßig entquillt jetzt die (gleiche) Tinte - Pelikan Brilliantschwarz -so dass ich so gut wie keinen Unterschied mehr zum 2000er feststelle.
Und das ist "bloss" die andere Feder vorne - unglaublich aber wahr.
Das Leitsystem selbst ist also auch hier hervorragend soweit (allerdings habe ich nich nie so viele verschiedene Tinten mehr oder weniger "exotischer" Hersteller damit ausprobiert).
Aber dieses Aha-Erlebnis! Man muss sehr aufpassen, wenn man die Schreibeigenschaften eines Füllers beurteilt und was der Leiter und was die Feder dabei (beitragsmaessig) ist! Es lässt sich immer bloss von mehr oder weniger starken Tendenzen sprechen, auch mit ein- und derselben Tinte auf ein- und demselben Papier usw...
Übrigens denke ich schon, dass die Goldfedern allein schon durch das andere Material etwas besser fließen, von der Sorgfalt bei der Fertigung und den wahrscheinlich großzügiger geweiten Spalt oder Federschlitz noch nicht zu reden)
Noch einmal Dank an Lamy für das Federstecksystem und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten! Man bekäme vieles sonst nicht so mit.
Grüße!
Alfred
Alfred (Samstag, 27 Januar 2018 19:49)
Zusatz: Bevor Sie jetzt einlenken, lieber Herr Baier, ungefähr so: Ist doch logisch, dass die Feder so ziemlich das A und O bei einem Füller ist - schliesslich kommt die ja mit dem Papier unmittelbar in Berührung und gibt sozusagen das "Signal" ... -Es ist halt was anderes, wenn man etwas unzweifelhaft durch Versuch erfährt insbesondere in seinen drastischen Auswirkungen ; insofern bin ich wirklich wieder klüger geworden.
TSB (Samstag, 27 Januar 2018 21:20)
Danke, Alfred, für Deine Eindrücke.
Die Goldfedern bei Lamy sind saftiger. Manchmal aber auch kratzig. Die Punktspitze ist prinzipiell identisch, sofern das Platinmaterial identisch ist. Die Bearbeitung und Justierung einer Goldfeder ist viel aufwendiger. Bei einer Stahlfeder lohnt sich der Aufwand meist nicht. Diese Individualität der Bearbeitung hat dann wiederum auch eine größere Individualität in der Fertigung. Bei einheimischen Federn sind die Federbreiten von Goldfedern oft sehr breit, was für EF und F dann unbefriedigend sein kann.
Schön, dass Du eine für Dich angenehme Goldfeder gefunden hast.
Viele Grüße
Thomas
Alfred (Sonntag, 28 Januar 2018 12:41)
Hierzu erbitte ich gern noch Ihre Meinung, als insofern es auch prima am Thema bleibt:
Wäre es nicht durchaus denkbar, dass Lamy für die Punktspitzen seiner Stahlfedern "nur" extra gehärtetes Stahl statt eine besondere Legierung verwendet?
Prinzipiell sollten auch diese einigermassen haltbar sein - und schliesslich verursacht Stahl ja keine allzu hohen Kosten.
Überdies könnte man gerade hier wieder auf das leichte und unkomplizierte Federwechsel erlaubende Baukastensystem setzen.
Ich selber entdecke bei der näheren Untersuchung der günstigeren Federvariante keinerlei Hinweise auf eine extra aufgebrachte, förmlich oder/und strahltechnisch irgendwie herausstechende Legierung.
Soweit ich sehe, ist man auch im "fountainpennetwork" betreffs der Frage sehr sehr gespalten (irgendwo auch verständlich!) Von Lamy selbst kam auch auf Anfrage noch keine Auskunft dazu.
Prinzipiell ist aber schon zu sehen, dass die Spitze bei Stahlfedern in der Breite gesehen alles in allem mehr unter Druck steht, AUCH weil sich ungeübtere Schreibhaende damit beschäftigen.(Weshalb wohl öfter mal augenscheinlich durch Abriebverlust stumpfere Spitzen auftauchen, obwohl es zahlenmäßig kein Vergleich ist...)
Nicht dass mein Leben davon abhinge, aber interessant ist das Thema schon.
Alles Gute wünscht
ALFRED.