Füllhalter, ...: Kann man denn da den Überblick behalten?

Ich weiß, wer einen Füllhalter sucht für einen bestimmten Einsatzzweck, hat es nicht leicht. Im Fachhandel bekommt man immer weniger Infos, dabei werden die Schreibgeräte immer teurer. Oder man möchte einfach mal etwas Neues. Und der Markt ist so groß, insbesondere an Produkten, die man eben nicht im Fachhandel so einfach sehen kann. Bei Montblanc, Pelikan, Lamy, Parker, Waterman, Kaweco, um nur einige zu nennen, ist es noch einfach ... Aber Visconti, Edison, Pilot, Sheaffer ... Und dann noch die Federstärken ... Die Tinten lassen wir mal beiseite. Hinzu kommen diejenigen, die eh schon viel zu viel haben und dennoch wieder etwas Neues suchen.

 

Die meisten Anfragen bekommt man von den Interessenten, die etwas suchen, was für sie z. B. für Schule oder Studium am besten passen könnte. 

 

Welches ist der beste Halter für die und die Summe? Sollte ich mir eine Goldfeder leisten? Welche Federstärke?

 

Es bleibt nicht aus, daß man sich im Handel umsehen sollte. Bitte aber eigenes Papier mitnehmen! Das dortige Glanzpapier ist für einen Test nicht geeignet. Da schreibt alles gut! Meist kann man die Federn nur tunken. Das ist dann nur ein Anhaltspunkt für die Federstärke. Mehr eigentlich nicht. Über Tintenfluß, Anschreibprobleme z. B. kann man da nichts feststellen. Das ist eben das Risiko dabei. 

 

Aber man probiere Halter unterschiedlicher Preisklasse. Dann sieht man, ob man doch eine Goldfeder nehmen sollte. 

 

Man beginne z. B. mit einem Lamy Studio und einem Pelikan M200 (205, 215) mit M. Man vergleiche mit einem M400 und einem Montblanc 146 (sofern verfügbar). 

 

Man sieht da schon vieles: Kunststoff gegen Metallhülse, unterschiedliche Gewichte und Griffstücke, Kolben gegen Patrone und Konverter (den Pelikan gibt es ja nun auch mit Patrone/Konverter). Und man sieht die Größen und hat den Vergleich zur Glodfeder. Bei Lamy könnte man dann noch einen Studio mit Goldfeder probieren. Bei den Größen kann man sich zudem beraten lassen und bei den Federstärken variieren. 

 

Das ist schon viel, was man jetzt schon weiß. Da das alles Geschmackssache ist, kann man auch keine Kaufempfehlung aussprechen. 

 

Man sieht auch, ob es tendenziell ein größerer Pelikan sein sollte, den es dann nur mit Goldfeder bgibt (M600, 800, 1000). 

 

Wenn man gewisse Präferenzen erkennen kann, dann kann man nach anderen Modellen fragen. Oder auch Klassiker sich ansehen, die sich preislich erheblich unterscheiden können. Ein Lamy 2000 oder ein Parker Duofold, oder mal den zierlichen Parker Sonnet ansehen oder einen der eleganten Waterman? Expert 3 oder Carène? Nur einige Beispiele. 

 

Was man nun noch nicht weiß, ist, wie sich die Halter bei wichtigen Punkten verhalten wie z. B. Austrocknungssicherheit, Servicequalität oder auch, wie man die Robustheit einschätzen kann.

 

Bitte auch langsam daran denken, ob die ins Auge gefaßte Entscheidung auch für den Einsatzzweck das Richtig sein könnte. Für einen sehr robusten Einsatz ist vielleicht ein M800 nicht das Richtige usw.

 

Natürlich sind das jetzt Vereinfachungen gewesen. Ich weiß, daß z B. die Federn bei einem Lamy 2000 sehr unterschiedlich ausfallen, auch die verschiedenen Federstärken nicht gleich gut sind in meiner Sicht. Und wir haben nicht gesprochen über spezielle Federschliff-Formen wie Italics, Stubs oder Schrägfedern. Und von Semiflex-Federn haben wir auch noch nicht gesprochen. Da wird es rasch unübersichtlich, weil gerade viele dieser Halter und Federn vor Ort nicht oder nur schwer zu finden sind. 

 

Das sind z. B. Modelle von TWSBI, Edison, Bexley, die Italiener mit Visconti, Delta, Aurora, Montegrappa und Stipula und die Japaner mit Pilot, Sailor und Platinum. Viele dieser Modelle lassen sich sehr schön bei ausländischen Internethändlern (siehe im Info-Tab unter 16) nachsehen. Und man sehe sich auch bei nibs.com und richardspens.com um. 

Hilfreich können auch Foren sein. 

 

Viele dieser "üblichen" und weniger "üblichen" Füllhaltermodelle habe ich hier zusammengetragen und vorgestellt. Vielleicht helfen auch diese Infos weiter. Um eine persönliche Inaugenscheinnahme wird man allerdings nicht herumkommen, wenn man sich noch nicht so auskennt.

 

Und wo soll man denn kaufen? Wer das Gewünschte vor Ort findet und der Preis stimmt, sollte sich gut überlegen, ob das nicht die richtige Entscheidung ist. Auf der anderen Seite muß man bestimmte Produkte im Internet kaufen. Und dazwischen gibt es nun alle möglichen Gründe, es so oder so zu machen. Auch Auktionshäuser können eine gute Wahl sein, vor allem wenn man weiß, was man will und ein gewisses Risiko wegen der Lieferqualität gehen kann. 

 

Klassische Schreibgeräte können zudem eine sehr interessante Alternative sein und sollten in einer Sammlung eigentlich nicht fehlen. Auch hier gibt es weitere Versender wie z. B. penboard.de oder www.martiniauctions.com.

 

Viele Grüße

Thomas

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Kommentare: 12
  • #1

    Horst (Freitag, 21 März 2014 11:35)

    das ist ja alles richtig. Aber irgendwann kommt der "point of no return", also die Entscheidung. Und die bleibt bei aller besonnenen Kriterienauswahl ein Sprung ins kalte Wasser. Wozu man jeder/m einzelnen dann immer nur Glück wünschen kann.

    Gruß,
    Horst

  • #2

    pens and freaks (Samstag, 22 März 2014 16:15)

    So schwer finde ich es nicht, einen passenden FH zu finden. Man sollte das passende Papier mitnehmen und auf die für einen passende Federbreite achten. Darüber hinaus gibt es ja noch uns Penfreaks, die gerne helfen ;)

    Viele Grüße
    Thomas

  • #3

    Maria (Samstag, 19 April 2014 20:47)

    Tatsächlich den Überblick zu behalten ist für jemanden, der wie ich bereits viele Jahrzehnte mit FHs schreibt und auch in den einschlägigen Foren mitliest, wohl unmöglich. Ein Beispiel: heute nachmittag habe ich in meinem Bestand einen Pelikan P 470 mit fantastischer Stenofeder "neu" entdeckt. Steno musste ich nie lernen, dachte aber vor Jahren, so eine St-Feder (Stahl) gehört einfach in die Sammlung - wo er nach kurzem erfolgreichen Anschreiben auch verschwand. Heute stellte ich fest, dass dieses unscheinbare Kerlchen exakt so schreibt, wie ich es immer wollte: fein mit, je nach Schreibdruck, schöner Linienvarianz. Von der Optik her ist er leider nicht "der Bringer". "Leider" deshalb, weil diejenigen Hersteller, die die "Hingucker" für teures Geld produzieren, sich ihrer erbärmlichen Federauswahl keineswegs schämen. Braucht es noch mehr Beweise, dass ein großer Teil der FH, die "in" sind, gar nicht zum Schreiben hergestellt werden, sondern zum....wir wissen es alle und erliegen dennoch dem Prestigedenken, auch die Freunde des schönen Schreibens :-(
    Mein schwarzer Lamy Studio wurde mir bereits (kostenlos!) vom Werk getauscht, weil die Oberfläche klebrig geworden war. Der 2000er Lamy ist mit seiner EF-Feder ein (mattes) Glanzstück meiner Sammlung, der Persona (auch mit EF) ebenfalls ein Glücksfall, denn neu gibt es ihn schon lange nicht mehr.:
    Die Pelikane mit Goldfedern sind zweifellos ansprechend, aber warum ist eine F-Feder aus Gold nicht wirklich eine F? Warum muss ich mir eine vergoldete Stahlfeder dranmontieren, um so schreiben zu können wie ich möchte?
    Parker versuche ich seit Jahrzehnten verweifelt zu mögen, aber bis auf meinen heißgeliebten 51er schreiben sie meist nur mühsam an.
    Der Graf versucht preislich die Wettbewerber aus Hamburg zu übertrumpfen - da mag ich nicht mitspielen.
    Von Waterman kann ich die alten Laureat empfehlen, auch den Expert und den Perspective - viele Neues kommt da wohl nicht mehr.
    Von Sheaffer hege und pflege ich meine Imperial und Targa. Der Valor fasziniert mich, ist mir aber für einen Blindkauf im Internet zu teuer.
    Bei Blankenhorn habe ich mehrere schöne und begeisternde Italiener mit wirklich feinen Federn erworben, da werde ich weiterhin ein Auge drauf haben (Montegrappa, Visconti), aber auch ein schwarz-goldener Conklin Mark Twain Crescent von Blankenhorns mit einer M-Feder, die schreibt wie eine F überrascht (nach einem völlig problemlosen Umtausch) mehr als positiv.
    Die transparenten Chinesen sind mir, wie alle "Demonstratoren" ein Graus, denn für mich muss eine FH aus ansprechendem, haptisch angenehmem Material bestehen, nicht aus transparentem Plastik (wie die Bic-Kulis für 30 Pfg aus meiner Schulzeit).
    Für 2014 habe ich mir vorgenommen, den vorhandenen Bestand ausgiebig zu nutzen und auf keinen Fall weiter zu machen wie bisher in der Art "will haben", kaufen - und dann in Vitrinen, Mappen, Schubladen versenken. Wenn möglich, werden bei den vorhandenen "Alten" die Federn in F bzw. EF ausgetauscht, aber das selbstgesetzte Budget überziehen für Neuanschaffungen, die mangels gewünschter Schreibeigenschaften nur kurzzeitig Freude machen werden (Federtausch nicht möglich oder zu teuer oder das Ding muss zu einem nibmaster) soll nicht mehr vorkommen. Je nachdem wo man wohnt, gibt es überhaupt keine Schreibwarengeschäfte mehr, in denen man FH anschauen probieren kann. Deshalb bleiben wohl für viele nur zuverlässige Versandhändler wie Blankenhorns ("no affiliation") oder die Bucht.
    Österliche Grüße von Maria,
    die nun wieder in ihre Bestände abtaucht und sich auf "Neu"entdeckungen freut

  • #4

    pens-and-freaks.com (Samstag, 19 April 2014 23:16)

    Das Schreiben mit einem Füllhalter ist ja ein sehr subjektives Ding. Gottlob. Ich benutze selbst fürs Durchschreiben (Pathologieanforderungsscheine mit Durchschlag) einen Füllhalter. Wenn ich Glück habe, brauche ich die ganze Woche keinen Kugelschreiber. Ich benutze meinst und gerne feine und wirklich feine Federn und bin in letzter Zeit wieder auf die Goldfedern gekommen. Da ich die FH nicht nur ansehen, sondern auch genutzen will, muß das Schreibverhalten für mich stimmen. Und das Handling und die Funktionalität. Daher brauche ich im Alltag einen robusten Lamy Studio EF Edelstahlfeder, mit dem ich alles schreiben kann und der auch einen Sturz verkraftet. Denn ich habe einen durchaus rauhen Beruf! Bei der Unterschriftenfeder tut es ausschließlich ein alter Haudegen, der Montblanc Meisterstück 14 OM. Ob heutige Federn nicht so gut sind, bekümmert mich nicht. Ich überlege eher, ob ich in Nürnberg einen als Reserve auftreiben kann. Solche Federn gibt es nicht mehr. Ich kann mich damit nicht aufhalten.
    Bei den wirklich feinen Federn, ich nenne sie mal (und erfinde gerade den Begriff) True Fines, finde ich auch aktuell gute Federn wie von Platinum oder auch bei manchen Federn des Legacy. Und auch der gewöhnungsbedürftige Falcon Metal ist irgendwie großartig. Da benutze ich gerne neue Modelle. Und auch meine Vac 700 von TWSBI, die mir mit den EF inzwischen mit den geänderten Federn gut gefallen. Und ich benutze halt viele Tinten, die ich ja auch austesten möchte/muß.
    Dabei ist eine gute Kappenabdichtung wichtig.
    Kurz gesagt, ich benutze alte und neue Füller. Und wenn ich mehr Flexibles einsetzen müßte, würde ich halt nur noch nach den Alten sehen.
    Von den Liftstyle Modellen bestimmter Hersteller bin ich lange weg und sie interessieren mich im Schreibverhalten auch nicht so. Und die ewig gleichen Federn der ewig gleichen Hersteller ist zunehmend weniger meins.
    Und um es deutlich zu sagen: Das Schreibverhalten vieler Halter sehr bekannter Hersteller in der Jetztzeit sind mir einfach nicht gut genug!

    Das macht aber alles nichts. Ich bin Sammler und eben auch ein bißchen Freak. So werde ich mir immer wieder neue Füller und auch Tinten zulegen. Und mich darüber freuen. Sicher, schade, daß es immer weniger Schreibwarenläden gibt, die kompetent und gut bestückt sind. Aber im Klartext: Was soll ich denn dort auch kaufen? Das schnöde Standardprogramm ist für mich eigentlich gar nicht interessant. Und manche Hersteller wurde ja erfolgreich aus dem hiesigen Handel geklagt. Alleine schon die fast vollstängige Abwesenheit der großen Japaner in Deutschland ist schreibtechnisch außerordentlich schade. Aber man hat ja seine Quellen. Kein Problem.
    Es ist kein Zufall, daß ich heutzutage fast nur noch im Ausland einkaufe.

    Wenn Du mich fragen würdest, Maria, welcher Halter der letzten 12 Monate mir am meisten zusagt, so ist es klar: der Platinum President F. Wenn ich nur mit einer Farbe schreiben würde und nicht auch Robustos und Unterschriftenfüller bräuchte: der wäre es. Punkt.

    Also: Es gibt sie noch, die guten Füller der Jetztzeit. Und nicht nur den Einheitsbrei.

    Ich freue mich jedenfalls auf neue Entdeckungen. Für die Leser hier sollen das keine Aufforderungen sein, sondern diese berichte sollen informieren und vielleicht auch ein bißchen unterhalten.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #5

    horst (Mittwoch, 28 Mai 2014 21:42)

    Das ist alles so nachvollziehbar, auch wenn ich vom Gefühl und Bedarf eben den one-for-all vorziehe. Für meinen Signaturhaken tut es auch die M, die den mal mehr nach F oder B "malt".

    Das grosse Problem für uns Füller-Verrueckte sehe ich in den Papierqualitäen des Alltags. Da wird das gefühlt so schöne Gleiten halt immer wieder zu widerwilligem Kratzen, Verlaufen, gestörtem Schreibfluss. Das lässt sich durch eigene Auswahl z. T. beeinflussen, aber vielfach muss man ja auch auf gestellten Spanplatten schreiben.

  • #6

    pens and freaks (Mittwoch, 28 Mai 2014 21:49)

    Für erschwerte Bedingungen nehme ich immer den Lamy Studio und die MB Midnight Blue eisengallushaltig. Damit schreibe ich auch auf Durchschlagspapier meiner Proben für den Pathologen. Sonst würde ich einen Tiku von Rotring nehmen.

    Bald kommen meine alten Füller und ihr werdet hoffentlich staunen. Ein Hoch auf die Vintage Pens!

  • #7

    Erasmus (Mittwoch, 30 März 2016 21:18)

    Also ich habe null Überblick! Das ist mal sicher. Ganz gut kenne ich mich im Montblanc-Portfolio aus, soweit es Writers Edition betrifft. Auskennen heißt, ich weiß, welche Modelle es gibt. Drei habe ich davon. Mit Pelikanen kenne ich mich auch einigermaßen aus. Ich würde gerne auch Vintage-Modelle sammeln, aber letzlich bin ich kein Sammler um des Sammelns Willen, sondern halt Benutzer. Und mit Vintagemodellen habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ganz besonders mit dem MB Klassik (oder classic oder 220 - ich komme da immer durcheinander), der immer vorne an der Feder bricht und leckt. Ich scheue mich auch vor Füllern mit so einem Tintensack oder anderen extravaganten Füllmethoden, denn ich habe nicht den Nerv diese zu reparieren, wenn sie kaputt gehen. Es kommt ja noch der teilweise exorbitante Preis für einige alte Schätzchen dazu.

    Wenn es um Praxistauglichkeit geht, habe ich keine Hemmungen auch den teuersten Füller meiner derzeitigen Sammlung auf der Arbeit zu benutzen. Kein Problem. Ich bin ja Geologe, habe aber nur noch ab und an beruflich mit echtem Gestein zu tun (schade eigentlich), aber wenn, dann nutze ich Füller trotzdem für Notizen bei der Arbeit. Klar gibt das Minikratzerchen, aber ein Stift und damit ein Füller ist zum Benutzen da. Es kommt ja auch nur noch selten vor.... der Arbeitsaltag strapaziert meine Füller nicht allzu sehr. Ein Lamy Safari ist sicher eine gute Wahl, wenn man die teuren Teile lieber im Schutze des häuslichen Nestes lassen wollte.

    Das Thema Papier wurde hier angeschnitten: ich mag ja das Clairfefountaine 90g Papier recht gerne, aber mittlerweile bevorzuge ich Rhodia (das 80g- sowie das 90g Papier), da es die meisten, der von mir benutzten Tinten nicht so stark aufsaugt und der Strich recht "akzentuiert" und recht dünn bleibt. Besagtes CF und auch das recht günstige Oxford (90g) reagieren gegenteilig (natürlich nur in Maßen). Oxford-Papier hat noch den Nachteil, dass die Rückseite nochmals saugfähiger ist als die Vorderseite. Ich muß dazu sagen, ich verwende gerne nasse Füller und nasse Tinten. Da sind saugstarke Papiere natürlich eh nicht die erste Wahl.
    Aber um das klar zu sagen, CF oder Oxford sind absolut brauchbar!

  • #8

    Pens and Freaks (Mittwoch, 30 März 2016 21:37)

    Danke, Erasmus. Als Arztmuß ich da besonders aufpassen. Hektik, Herunterfallen und Desinfektionsmittel sind unsere Feinde. Dennoch: Ich schreibe den ganzen Tag. Vieles muß ich auf billigem Kopierpapier schreiben. Das Rhodis kenne ich nicht selber. Das CF 90 ist in D gut etabliert und vor Ort zu besorgen. Das CF kenne ich eher durch konturierten Lauf.
    Bei den Vintages gibt es solche und solche. Da sind auch außerordentlich gute dabei.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #9

    Horst (Freitag, 01 April 2016 22:12)

    Gut erkannt, Erasmus (wohl eher nicht von Rotterdam). Es gibt eine eigentlich klare, manchmal aber auch vernebelte Linie zwischen den Sammlern und den Benutzern. Oft auch nicht in letzter Konsequenz verortbar. Egal, ich bin kein sammelnder, sondern ein (alltags)benutzender Freund von Füllfederhaltern. Und mein Überblick ist begrenzt. Vieles habe ich hier von Thomas erfahren. Am Ende habe ich mich auf mein Bauchgefühl gehört - die hat-jeder-Fraktion verlassen und heute mit 2 Füllern sehr zufrieden, einem Conklin Stylograph und einem Cleo Skribent. Beides nicht everybodys darling, aber gerade deshalb (für mich) interessant. Auch weil es einen Hauch von Exclusivität hat, neben den üblichen Verdächtigen aus den diversen Kaufhausfilialen.

    Gruß,
    Horst

  • #10

    pens-and-freaks (Freitag, 01 April 2016 22:33)

    Hallo Horst,

    vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich kann das nur unterstreichen. Bei Sammlern gibt es ja auch Unterschiede. Vom reinen Benutzer ist man spätestens beim vierten Füllhalter weg und es gibt dann auch keine Erklärungsversuche mehr, die logisch sind. Dann hat der Virus zugeschlagen ... Und wenn dann der erste Vintage Pen kommt ... Und die vierte Tinte ... Dann liest man hier und anderswo mit.

    Das Ganze soll ja auch einen Unterhaltungswert für Interessierte haben, ganz gleich, ob jemand einen Füllhalter sucht und sich hier informiert oder regelmäßig mit Spaß an der Sache als solche mitliest (und vielleicht auch schreibt ...). Der Datenbankcharakter ist zudem anhand der Datenmenge auch gut nachzuvollziehen.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #11

    Erasmus (Sonntag, 03 April 2016 00:34)

    Tja, normal ist das nicht, das Sammeln von Füllern, wenn zwei oder drei vollauf genügen würden. Aber ich habe ja mit recht günstigen Füllern angefangen. Ich wollte mir zB. nie mehr einen (neuen) Montblanc kaufen (ich hatte noch zwei alte rumfliegen), weil mir dieses Luxusimage überhaupt nicht zusagt. Aber weil ich in meiner Heimatstadt überhaupt nicht an Füller rankomme, und mir meine ersten neuzeitlichen Füller (darunter übrigens ein Cleo Skribent Tertius in Burgundy) im Internet bestellt habe, war ich doch neugierig und bin in Frankfurt auf dem Flughafen in eine MB-Boutique hinein spaziert.... und mit einem Platinum wieder heraus... Ich konnte kaum schlafen deswegen. Immerhin der erste in einem Laden gekaufte Füller seit... ja seit gut 25 Jahren. So kam einer zum anderen, alte Füller, neue Füller, Tinten.... Immerhin könnte ich die Füller fehlerfrei aufzählen. Tatsächlich benutzt habe ich alle, keiner fristet sein Dasein in einer Vitrine, aber letztlich sind nur noch etwa 8-10 ständig befüllt und in Benutzung. Hier in Norwegen werde ich die Teile, die obsolet sind aber nicht los, also werde ich sie behalten. Sie werden mich daran erinnern etwas kürzer zu treten mit Neuanschaffungen. Das gute ist hierzulande, keiner interessiert sich für Füller, ob mit oder ohne Stern. Mich hat noch nie jemand auf die Füller angesprochen. Es interessiert schlicht "keine Sau". Also kann ich auch mit MBs nicht angeben oder ähnliches. Finde ich gut: keiner glotzt, keiner nervt. Blöd ist nur, lediglich bei Besuchen in D kann ich mal Schreibwarenläden aufsuchen. Letzten Sommer war ich in Kiel und sah in der Auslage einen Dumas-Kulli. Nix wie rein und nach dem Füller-Äquivalent gefragt. "Nö, haben wir nicht, aber wir haben GvF-Castell...." und schon war es um mich geschehen, und ich ward um eine Füller dieser Marke reicher und um ein paar Scheine ärmer. Die Konversation mit der Verkäuferin war aber so angemehm, dass es mir nicht Leid tut. Gebraucht hätte ich den Füller nicht, so viel ist mal sicher. Aber es ist eben so eine willkommene Abwechslung mal etwas im Laden zu kaufen, als ständig im Internet. Nach den Ausflügen in den teuren Teil der Füllerwelt wollte ich mal etwas kürzer treten. Nee, nee, nicht auf Füller verzichten, aber mal einen erheblich günstigeren ausprobieren, so daß ich einen Edison Collier geordert habe. Ich bin schon richtig gespannt.... Mein erster amerikanischer Füller (von einem Parker Schulfüller mal abgesehen).

    Tja, was wollte ich jetzt eigentlich damit sagen? Keine Ahnung. Was ist das nur, dass ich (man?) nie genug haben kann? Meine Freundin konnte ich ja auch mit dem Füllervirus infizieren, aber sie hat sich in der ganzen Zeit nur einen einzigen Füller selber gekauft, aller anderen hat sie von mir.... Sie schätzt Füller, aber sich mit unzähligen selbst gekauften abgeben? Niemals. Sehr vernünftig! Ich meine, es ist ja nicht mal so, dass Füller einer enormen technischen Weiteretwicklung unterliegen, die sie von diesem Standpunkt aus für technikbegeisterte interessant machen würden, wie das bei Autos oder Kameras der Fall sein kann. Sie sind ja niemals technisch veraltet, weshalb ein Austausch notwendig würde. Sie sind höchstens mal verstopft.
    Sie sind einfach nur Schmuck aber zum Glück so klein, dass sie kaum Platz beanspruchen.
    Ach je, Von Höckschen auf Stöckschen.... sorry für die Wortkaskaden.

    Ach ja, ich wollte ja noch etwas zum Cleo sagen, weil einer meiner Vorredner ja auch von einem schrob. Der Cleo Skribent Tertius ist tatsächlich ein optisch hervorragender Füller, und braucht sich hinsichtlich der Materialen und Verarbeitung nicht hinter einem Meisterstück zu verstecken. Er ist ein Patronen/Konverterfüller und von daher auch etwas günstiger als letzterer. Die Feder hat die bemerkenswerte Eigenschaft, in einer ganz bestimmten Haltung zu singen und winzige Tintentröpfchen in die Gegend zu spritzen. Unwillkommen, aber lustig. Selbst nach dem Umschliff von B zu was stubbigem fährt sie mit diesem Verhalten fort. Zum Vielschreiben ist mir der Füller etwas zu schmal. Aber er sieht klasse aus, vor Allem die Farbe hat es mir angetan.

    Tja, so viel mal dazu. Am Thema vorbei aber hoffentlich nicht zu langweilig.
    Es grüßt
    Erasmus

  • #12

    Horst (Dienstag, 05 April 2016 13:39)

    muss mich berichtigen. Ich habe den Cleo Ebonite (in rotbraun), nicht den Skribent. Bin damit auch sehr zufrieden, allerdings braucht er flüssige Tinten. Mit der Sailor Epinard tut er sich schwer, da muss ich beim Anschreiben (nach kurzer Zeit) erst ankritzeln, bevor es wieder fließt.
    Die eckige Form ist angenehmer als erwartet, sein geringer Durchmesser allerdings gewöhnungsbedürftig, wenn man beleibtere Kollegen gewohnt ist.